Der Weg durch den unteren Kurpark zum Kursaal ist nicht beleuchtet. Anwohner wünschen sich Lampen. Foto: Torsten Streib

Im Kurpark gibt es nachts keinerlei Beleuchtung. Und zwar aus Gründen des Naturschutzes, heißt es aus dem städtischen Garten-, Friedhofs- und Fortsamt. Anwohner wünschen sich jedoch Lampen und haben dies im Bürgerhaushalt bekundet.

Bad Cannstatt - Der Kursaal ist vor nicht allzu langer Zeit frisch saniert worden und zur attraktiven Veranstaltungsstätte erneuert worden. Da liegt nichts näher, als dass auch Besucher durch die unteren Kursaalanlagen zu Veranstaltungen wie Konzerten, Vorträgen und Feierlichkeiten gerne gehen. Doch wer dies am Abend tun möchte, der stellt schnell fest, dass die unteren Kurparkanlagen im Dunkeln liegen. Die Bürger wünschen sich, das sich das ändert. Im Bürgerhaushalt haben sie ihre Forderung nach einer Beleuchtung entlang des Fußweges formuliert.

Das Problem respektive der Wunsch ist nicht neu. Der Cannstatter Bezirksbeirat hat sich bereits vor neun Jahren um das Thema gekümmert. Die CDU hatte dazu einen Antrag gestellt. So hat sich damals das Garten-, Friedhofs- und Forstamt (GFF) mit der Frage der Beleuchtung auseinandergesetzt, wie Amtsleiter Volker Schirner weiß.

Wichtiges Rückzugsgebiet für Fledermäuse

Doch zur Situation von damals habe sich für heute nichts geändert: „Der Naturschutz ist ein Schwerpunkt der Stadt“, so Schirner. Und das bedeutet, dass in besonders dicht besiedelten Stadtlandschaften aus ökologischen Gründen unbeleuchtete Räume wichtige Rückzugsgebiete seien. Auch die unteren Kurparkanlagen seien ein bekannter Schlaf- und Brutplatz für Fledermäuse. Daran habe sich nichts geändert. Solche Fakten müssten berücksichtigt werden, wenn es um Entscheidungen wie eine Beleuchtung gehe, erklärt Schirner.

Zudem seien die Kursaalanlagen nicht als Straße, sondern als öffentlicher Platz laut Bebauungsplan festgelegt. Die Grünanlagen seien somit nicht öffentlich gewidmet. Und nicht gewidmete Wege werden in Grünanlagen grundsätzlich nicht beleuchtet, klärt die Stadtverwaltung in dieser Sache auf. Besucher der unteren Kurparkanlagen werden aus diesen Gründen auf Alternativen verwiesen: Die Passanten müssen über den Königsplatz oder die Daimlerstraße laufen, wenn sie zum Kursaal wollen. Dies seien keine unzumutbaren Umwege, glaubt man im Rathaus. Freilich: Noch ist offen, wie sich der Punkt im Bürgerhaushalt entwickelt. Der Vorschlag kann jetzt kommentiert und bewertet werden.