Duke Ellington 1973 in New Yoek Foto: www.mauritius-images.com

„I Got Rhythm – Kunst und Jazz seit 1920“ heißt die aktuelle Sonderausstellung im Kunstmuseum Stuttgart. Untersucht werden die Querverbindungen und Beeinflussungen zwischen Jazz und Kunst. In einer 13-teiligen Serie stellen wir Größen des Jazz vor. Heute: Duke Ellington.

Stuttgart - „I Got Rhythm – Kunst und Jazz seit 1920“ heißt die aktuelle Sonderausstellung im Kunstmuseum Stuttgart. Untersucht werden die Querverbindungen und Beeinflussungen zwischen Jazz und Kunst. In einer 13-teiligen Serie stellen wir Größen des Jazz vor. Heute: Duke Ellington. Der Orchesterchef und Pianist Edward Kennedy Ellington (1899–1974) wurde schon in seinen Washingtoner Jugendjahren wegen seiner eleganten Kleidung „Duke“ (Herzog) genannt. Später rechtfertigte der Gourmet und Frauenfreund seinen Ehrennamen durch herausragende Jazzkompositionen. Der Ehrendoktor verschiedener US-Universitäten und Ritter der französischen Ehrenlegion hat so viele Stücke komponiert wie er Krawatten besaß: etwa tausend. Musikwissenschaftlern gilt er als „größter amerikanischer Tonschöpfer“ (Gunther Schuller), der „für den Jazz so wichtig ist wie Shakespeare für die Literatur“ (Leonard Feather). In knapp sechzig Jahren bereicherte er das Big-Band-Spektrum um impressionistische Klanggemälde wie „Mood Indigo“, amerikanische Großstadtafrikanismen („Creole Love Call“), Jazzstandards wie „Sophisticated Lady“ oder das programmatische „It Don’t Mean A Thing If It Ain’t Got That Swing“, eine Suite wie „Black. Beige And Brown“, Ballettmusiken („Such Sweet Thunder“) und aus Soundtracks für Filme („Anatomie eines Mordes“). Der Begriff „Jazz“ gefiel ihm nicht so sehr: „Ich mache amerikanische Negermusik.“

Ellingtons Kunst war es, höchst expressive Musik zu schaffen, die ganz unterschiedliche Menschen auf der ganzen Welt fasziniert. Jazz war für ihn die Möglichkeit einer universellen Kommunikation. Während das Genie von Louis Armstrong bei Improvisationen aufblüht, vermittelt Duke Ellington seine Ideen durch das Jazzorchester. Oft geht er von einer einfachen Melodie aus, einem verführerischen Thema – sehr gerne auch vom Blues – und orchestriert es glanzvoll und zugleich subtil. Bei den wunderbar swingenden Interpretationen lässt er seinen Musikern Freiräume für Soli, die mit originellen Hintergrundsounds untermalt werden. Dabei zielt er stets auf die Gefühlswelt der Hörer. Sein eigenes Klavierspiel, das sich der Big Band unterordnet, wurzelt im Ragtime und Stride. Als Jazzpianist sah sich der Duke nämlich nicht. Sein Statement: „Ich spiele Orchester.“