Der Pilotversuch für ein digitales Lehrerstudium im Südwesten geht in die richtige Richtung. Aber einen großen Makel gibt es, meint unsere Autorin Bärbel Krauß
Dass die grün-schwarze Landesregierung ausprobiert, ob sie durch ein duales Studienangebot mehr junge Leute als Lehrer gewinnen kann, ist eine gute Sache. Das geht in die richtige Richtung, dockt an die starke duale Tradition an, die es im Südwesten nicht nur in der Berufsausbildung gibt, sondern – durch die seit vielen Jahren bewährten Dualen Hochschulen – auch im Studium. Zudem ist die tradierte Lehrerbildung nach allem, was Schulen, Eltern und Experten darüber verlauten lassen, verkrustet und nicht auf dem neuesten Stand. Das heißt nicht, dass deshalb per se jede Reform gut wäre. Aber in einem dualen Modell neue Wege mit früherem Bezug zur Schulpraxis zu testen, wäre auch ohne den grassierenden Mangel an Pädagogen eigentlich längst überfällig.