Jubel bei DTM-Pilot René Rast. Foto: imago images/Jürgen Tap

René Rast ist zum dritten Mal DTM-Champion. Der Audi-Pilot aus Minden feierte am Sonntag beim Finale auf dem Hockenheimring überlegen seinen siebten Saisonsieg und verteidigte seinen Titel.

Hockenheim - Mit der letzten Ausfahrt in die Geschichtsbücher: Rene Rast hat auch den finalen Titel der „echten“ DTM gewonnen und sich damit endgültig in den Statistiken der Traditionsserie verewigt. Der Audi-Pilot gewann am Sonntag das Saisonfinale in Hockenheim und krönte sich erneut zum Champion - mit seinem dritten Titel liegt er nun gleichauf mit Tourenwagen-Legende Klaus Ludwig, besser war nur der große Bernd Schneider, mit fünf Triumphen „Mr. DTM“.

„Mir fehlen die Worte“, funkte Rast nach der Zieldurchfahrt unter Tränen an sein Team, „vielen, vielen Dank für die vergangenen vier Jahre.“ Seinen Markenrivalen Nico Müller verwies er zum Abschluss auf Rang zwei, die Meisterschaft beendet Rast mit 23 Punkten Vorsprung auf den Schweizer.

Ludwig und Schneider sind die Helden der Vergangenheit, das letzte große Kapitel in mehr als 30 Jahren DTM schrieb nun aber Rast, und nur Rast. 2017 kam er an, und in nur vier Jahren eroberte er die Serie im Sturm, stand dreimal ganz oben und wurde einmal Vizemeister.

Alles anders ab der kommenden Saison

Sogar Schneiders Rekord war daher in Reichweite, doch diese Chance wurde Rast genommen: Ab der kommenden Saison wird alles anders in der DTM, die Rennserie schrumpft, eigentlich bleibt nur der Name.

Denn die großen Hersteller ziehen sich zurück, auch Rasts Arbeitgeber Audi, stattdessen treten Privatteams gegeneinander an. Gefahren wird nicht mehr mit schnellen, lauten Prototypen, sondern mit günstigeren GT3-Autos. „Die DTM wird dann nicht mehr das Gleiche sein“, sagt Rast, er selbst fährt im kommenden Jahr mit Audi in der elektrischen Formel E.

Am Sonntag in Hockenheim war aber noch einmal alles wie gewohnt. Im Qualifying war Rast ohne Konkurrenz, sicherte sich die Pole Position für das Saisonfinale. Am Start musste er zunächst Ex-Champion Mike Rockenfeller (Audi) vorbeiziehen lassen, auch Konkurrent Müller verbesserte sich von Position vier sofort auf drei.

Das war noch nicht besorgniserregend für Rast, ein fünfter Platz in diesem letzten Rennen hätte auf jeden Fall für den Titel gereicht. Doch der Mindener wollte dieses Kapitel offensichtlich mit einem Sieg beenden.

Riskantes Manöver in der Anfangsphase

Noch in der Anfangsphase wagte er ein riskantes Manöver und wäre dabei beinahe abgeflogen - lag aber wieder vor Rockenfeller. Müller drückte von hinten nun aufs Tempo, wollte seine letzte Titelchance mit einem Sieg wahren. Er kämpfte sich auf Rang zwei vor und machte mit einem früheren Boxenstopp zusätzlich Druck auf Rast.

Dieser Kniff wirkte aber nur kurzzeitig. In der Schlussphase hatte Rast die frischeren Reifen, als mit Abstand schnellster Mann im Feld flog er seinem 24. DTM-Sieg entgegen. Auch in dieser Statistik ist er nun alleiniger Dritter hinter Schneider (43) und Ludwig (37). Das ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil Rasts Siegquote unerreicht ist. Schneider ging 236-mal an den Start, Ludwig war 219-mal dabei. Rast fuhr seine Erfolge in gerade mal 76 Rennen ein.

Er hätte, sagte Rast zuletzt, gerne noch viele Jahre in dieser Rennserie verbracht. Ob er auch in einer kleinen GT3-DTM noch einige Auftritte haben wird, ist fraglich. Rast bleibt Audi-Werksfahrer, der Fokus liegt nun auf der zukunftsgewandten Formel E.