Marcel Nguyen wird seinen Auftritt erst am Sonntag in Stuttgart haben (Archivfoto). Foto: dpa

Vier Wochen vor dem olympischen Test-Event in Rio de Janeiro konnten die deutsche Turner ohne ihre drei Stars in Stuttgart noch nicht voll überzeugen – sind aber im Finale.

Stuttgart - Den deutschen Turnern fehlt noch die Stabilität - dennoch hat die Männer-Riege beim DTB-Pokal in Stuttgart das Team-Finale erreicht. Nach fünfeinhalbstündiger Qualifikation rangierte die Mannschaft am Freitag auch ohne drei Stars mit 257,800 Punkten gegen starke Konkurrenz auf dem dritten Platz. Gewinner des Vorkampfes wurde Vizeweltmeister Großbritannien (262,25) vor Olympia-Gastgeber Brasilien (258,05). Gleichfalls im Finale stehen Italien, Japan und die Ukraine. Die zweite deutsche Riege belegte im Feld der 18 Mannschaften Rang sieben.

Turn-Star Fabian Hambüchen fehlt bei der 33. Auflage des DTB-Pokals wegen einer Schulterverletzung und trat zuletzt erfolgreich bei der TV-Show „I can do it“ im ZDF auf, Marcel Nguyen und Andreas Bretschneider stellen sich erst am Sonntag im mit 125 000 Schweizer Franken dotierten Weltcup-Finale vor. Die Wettkämpfe in Stuttgart sind für die deutschen Turner bedeutsam für die Nominierung der Riege für den olympischen Test-Wettkampf am 16. April in Rio, wo es um die letzten Olympia-Fahrkarten geht.

Gemischtes Fazit des Cheftrainers

Cheftrainer Andreas Hirsch zog am Freitag ein gemischtes Fazit. „Wir haben sehr gute Übungen gesehen, aber auch einige Probleme wurden erneut deutlich“, sagte Hirsch. Vor allem am Pferd fehlt der Riege mit Blick auf die Olympia-Qualifikation weiter die Stabilität: Nicht weniger als sechs der acht Übungen in beiden deutschen Teams endeten mit Stürzen.

Am besten nutzte Andreas Toba die Chance, sich für das wichtige Test-Event in der Olympia-Stadt anzubieten. Der WM-Teilnehmer aus Hannover turnte reichlich fünf Wochen nach seiner Meniskus-Operation im Sechskampf 86,65 Punkte. „Mein Knie ist immer noch nicht schmerzfrei, aber es war schon ein guter Mehrkampf. Ich ärgere mich nur über meine Barren-Panne“, meinte er.

Hirsch freute sich auch über eine hochkarätige Barren-Übung von Lukas Dauser, der aber seinen Abgang nicht sauber turnte. „Das ist ein Faustpfand für die Mannschaft“, meinte der Cheftrainer.