Wilde Diskussionen am Lagerfeuer waren im diesjährigen Dschungelcamp die Ausnahme. Foto: RTL

Am Ende kann es nur einen Sieger im Dschungelcamp geben – dennoch müssen nicht alle anderen Kandidaten Verlierer sein. Das waren unsere Überraschungen und Enttäuschungen der 13. Staffel.

Stuttgart - Das Finale von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ steht an. Auch die 13. Staffel des Dschungelcamps bot einige Szenen, die in Erinnerung bleiben werden. Doch einige der zwölf Kandidaten werden genauso schnell in der Versenkung verschwinden, wie sie vor zwei Wochen wieder aufgetaucht sind. Wir ziehen ein Fazit, wie sich die einzelnen Camper geschlagen haben und ob sie die Erwartungen erfüllen konnten.

Peter Orloff – der Schlagersänger

74 Jahre alt aber fit wie ein Turnschuh – Peter Orloff ist im Dschungel aufgeblüht und hat mit seiner immer positiven Attitüde die Camper und Zuschauer auf seine Seite geholt. Vor zwei Wochen hätte niemand auch nur im Entferntesten daran gedacht, dass es der Hitparaden-Schummler lange im Camp aushalten würde. Doch Peter belehrte uns eines Besseren und biss sich sogar blutend durch eine Dschungelprüfung. Nur, dass er nach dem Duschen immer jemanden brauchte, der ihm beim Umziehen ein Handtuch hinhielt, passte so gar nicht in das Bild des starken Schlagerbarden.

Domenico de Cicco – die Schmalzlocke

Seine Frisur litt, er litt, nur die Zuschauer litten nicht so doll mit ihm. Domenico de Cicco hat im Dschungelcamp nicht sonderlich überzeugt. Die Fans waren vor allem gespannt, wie die Begegnung zwischen dem Gel-Casanova und seiner „Bachelor in Paradise“-Liebelei Evelyn Burdecki ablaufen wird. Zum Vergnügen der Zuschauer flogen nach anfänglicher Harmonie tatsächlich die Fetzen zwischen den beiden. Dabei ging die Dame des Lianen-Duos bei den Zuschauern als Siegerin hervor.

Tommi Piper – der Außerirdische

Schnell auf die Heimreise in Richtung Melmak machte sich Tommi „Alf“ Piper. Der, im Gegensatz zu Orloff, ziemlich tattrige, aber dennoch lüsterne Rentner konnte als Tratschonkel nicht überzeugen. Vielleicht waren seine Nacktduscheinlagen und die Schmachterei für Lippen-Doreen Dietel den Zuschauern zu viel. Da half es auch nicht, dass er wenigstens nicht gesungen hat. Der Verursacher des Uhr-Dramas um Evelyn Burdecki flog zurecht als Dritter früh aus der Show.

Evelyn Burdecki – das TV-Sternschnüppchen

Sie trägt ihr Herz auf der Zunge – auch, wenn diese Probleme hat, ihre Gedanken in verständlichen Sätzen der Außenwelt zuzutragen. Jedenfalls kam ihre naiv-drollige Art bei den Zuschauern gut an. Doch sie schmetterte auch Mal auf den Putz. Bei dem mit Spannung erwarten Gift-Gipfel mit Domenico de Cicco hatte das Physik-Genie (2+ im Fachabi) auf die richtigen Variablen gesetzt und ihren Ex-Lover aus „Bachelor in Paradise“ ausgestochen. Ihr Stern am TV-Himmel leuchtete auch dadurch länger als üblich.

Sibylle Rauch – das gealterte Pornosternchen

Bist du zu schwach, ist der Dschungel zu stark. Sibylle Rauch verpasste die ersten Prüfungen gesundheitsbedingt. Der Ex-Pornodarstellerin war vor dem Camp ein Brustimplantat geplatzt und sie in Lebengefahr geraten. Im Camp kam die Münchenerin nicht wirklich in Fahrt. Zwar beichtete Sie am Dschungelfeuer, wie von uns erhofft, – die Pornodrehs hätten keinen Spaß und sie alles nur fürs Geld gemacht – doch insgesamt war das zu wenig. Als Zweite musste sie das Camp verlassen.

Leila Lowfire – der Busen

Mit zwei großen Vorschusslorbeeren ging die Sex-Podcasterin ins Rennen um den diesjährigen Dschungelthron. Von dem offenherzigen Erotikmodell erhofften sich viele Zuschauer tägliche Höhepunkte – doch sie wurden bitter enttäuscht. Zwar zeigte sich Leila Lowfire zwischendurch auch hüllenlos, aber viel mehr als nackte Haut war nicht drin. Keine versauten Lagerfeuergespräche, keine Tipps fürs Liebesspiel, keine gar nichts. Unsere Topfavoritin verwandelte sich zum Flop der Sendung.

Gisele Oppermann – die Heulsuse

Wir hatten der Heulsuse große Chancen auf die Krone ausgemalt. Und sie erfüllte unsere Erwartungen auch fast vollständig: Gisele ließ ihre Tränendüsen Überstunden schieben, versagte und verweigerte diverse Dschungelprüfungen und wurde dadurch zur wohl meistgehassten Person im Camp – noch vor Bastian Yotta. Doch auch wenn sie nun den Rekord mit den meisten Prüfungen hintereinander hält – selbst für die RTL-Zuschauer war Oppermann nicht lange zu ertragen und musste früher gehen, als wir gedacht hatten.

Bastian Yotta – der Protz-Prinz

Er war der Mann, der Wunder vollbrachte. Oder besser gesagt, den „Miracle Morning“ ins Spiel brachte. Mit dem lieb gewonnen Morgen-Ritual nahm Bastian Yotta Zuschauer und Kandidaten mit auf eine sagenhafte Reise. Außer einen. Dauerrivale Chris Töpperwien machte den Zirkus nicht mit. Überhaupt überstrahlte das Duell zwischen „Hulk“ Yotta und „Wurstfritz“ Töpperwien die diesjährige Staffel. Die beiden hassten sich, widerten sich an, lästerten unverhohlen ab. Dann wurde plötzlich die Friedenspfeife geraucht. Kalkül? Sind die beiden eigentlich Buddys? Publicity gab es jedenfalls genug.

Doreen Dietel – die Nebenrolle

Bis auf die tränenreichen Liebesbeichte am Lagerfeuer für ihren Ex-Freund blieb Dietel auch im Camp nur eine Randerscheinung. Sonst nahm man, wie erwartet, nur gelegentlich sie und ihre aufgespritzten Lippen auf der Mattscheibe wahr.

Felix van Deventer – Batman für Arme

Der scheinbar unscheinbare GZSZ-Knuddel entwickelte sich zur Drama-Queen. Felix van Deventer ließ gleich mehrere Bomben platzen, welche die Zuschauer zu Tränen rührten. Zunächst schrieb ihm seine Freundin Antje einen Brief. In den emotionalen Zeilen erzählte sie von dem ungeborenen Kind der beiden. Wer nah am Wasser gebaut war, bei dem öffneten sich alle Schleusen. Dann wurde aus den Medien bekannt, dass der Junge mit dem Dackelblick eine Halbschwester hat. Doch seit fünf Jahren herrscht Funkstille. Schnief!

Chris Töpperwien – der Currywurst-König

Der Curry-King schlüpfte in viele Rollen. Erst war er der Motivator, der Gisele einen der wenigen Erfolgsmomente bei den Prüfungen bescherte, dann war er der Yotta-Spotter, dessen „Miracle Morning“ er durch den Kakao zog. Als Camp-Chef verscherzte er es sich dann mit fast allen Mitbewohnern der Dschungel-WG, ehe er sogar mit seinem Erzfeind Yotta nach der gemeinsamen Schatzsuche Frieden schloss. Töpperwien wanderte oft auf einem schmalen Grat, aber er wusste definitiv das Format für sich zu nutzen.

Sandra Kiriasis – Dr. Bob II

Verarzten musste die Bob-Spezialistin zum Glück niemanden, aber sie hatte immer das richtige Rezept parat. Unaufgeregt, ohne langweilig zu sein. Interessant, ohne zu überdrehen. Kiriasis kennt sich berufsbedingt mit glattem Untergrund aus und manövrierte relativ geschmeidig vorbei an den Falltüren im Dschungel. Als sie Straußenei und Schweine-Anus essen musste, biss sie sich durch. Das brachte ihr Punkte im Camp – und auch bei den Menschen vor den TV-Geräten.