Tag 12 im Camp - Schatzsuche 5. Die Camper haben die Frage in der Schatztruhe richtig beantwortet und erhalten zur Belohnung Schokokekse. Die Freude bei Nathalie Volk ist riesengroß.Am Ende aber muss sie gehen. Foto: RTL

Pathetische Würgereize, angesexte Wasserspiele mit Monster-BH und der längst fällige Rauswurf der Narkosetante Nathalie: Tag 12 im Camp ist zäh wie ein Truthahnhoden.

Stuttgart - Das Dschungelgedöns, diese mentale Empfängnisverhütung aller Halbakademiker, Sofakartoffeln und Menschen, die irgendetwas mit Medien machen, kommt nicht vom Fleck. Ey. Nee, noch besser: Die Sendung tanzt und hüpft auf der Stelle wie eine Konfirmandenblase oder eine Bauchtanzgruppe aus dem Remstal oder eben Sophia bei ihrer Mampfprüfung in der Dschungelmetzgerei, wo sie mit Fummelfreundin Brigitte fermentierte Sojabohnen, elastische Truthahnhoden, Glibber mit Wurmeinlage, volle Kamellippen und saftige Maden verputzt.

Allerdings im Schneckentempo und viel zu wenig, was schlussendlich verdienterweise null Sterne einbringt. Die zwei Damen ähneln Widerkäuern auf der Alm, maximal meditativ ist das. Blondes Schlafyoga. „Du weißt, Brigitte, du musst den Kopf abbeißen“, sabbelt Sophia und kichert. Aufgewecktes Kind. Und man wünscht sich echt mal, Brigitte würde den Rat beherzigen und einen ordentlichen Haps machen, aber nicht bei der Made ... Vor lauter Nervenkitzel freut man sich auf die schon auf die nächste Werbepause und dem Clip mit diesem „Check-24“-Trottel, so kaputt ist man schon.

Paleo, vitaminreiche Slow-Food-Kost, regionale Erzeugnisse, Kohlehydratminimierung dank Low-Carb-Diät - alles gut, bester Hipsterfraß, was soll das tussihafte Getue? Jede Betriebskantine ist ekelhafter. Derweil Vorderlader Legat stöhnend Liegestützen macht und seinen Trizeps rasiert und mit bitchy Helena über Meinungsfreiheit debattiert. Das ist Demokratie von ganz tief unten. Und als die zwei Versagerinnen zurückkommen, gibt‘s Applaus! Applaus statt Prügel und Häme. Die wollen doch nur kuscheln und abkassieren, mehr nicht.

RTL will retten, was nicht mehr zu retten ist, schickt Rotkäppchen Menderes mit Wölfchen Sophie in den Regenwald, auf die Schatzsuche. Er darf ihr im Tümpel einen monströsen Schaumstoff-Büstenhalter umschnallen, ui, ui, dann machen sich die beiden so richtig nass und das alles ist ungefähr so erotisch und prickelnd wie eine Runde Flaschendrehen bei den Pfadfindern oder eine Folge „Bergdoktor“.

Dass Nathalie, die fleisch gewordene Litfasssäule, am Ende endlich rausgeschmissen wird, bekommt man nur aus dem verklebten Augenwinkel in der Horizontalen mit. Das Dschungelcamp? Isch over.

Spaßfaktor: Ein Stern von fünf möglichen.

Höhepunkt: Der „Hodenrülpser“ von Brigitte, der wohl halb Australien erschütterte.

Tiefpunkt: Der alberne Part mit den Briefen aus der Heimat. Liebesgrüße aus Deutschland ... dermaßen dämlich, dass man anschließend die Ohren mit Kernseife ausspülen muss. Die Krönung: Nathalies prosaische Tränenschübe - so mitreißend und emotional wie die gut dosierte Scheibenwaschanlage eines VW Polo.

Beste Sprüche:

„Oh, mein Gott: Kamellippe!“ (Brigittes macht eine religiöse Erfahrung in der Dschungelmetzgerei)

„Meine Freundin, ick bin superstolz auf dir.“ (Und Dänen lügen doch: Brigitte zu Sophia nach vermasselter Gourmet-Prüfung)

„Nach zwei Jahren hätte ich die Alte schon weggeknallt.“ (Thorstens eruptiv-antifeministischer Backlash)

„Das war ein Geschmacksorgasmus!“ (äußerst leicht zu befriedigende Sophia nach Quickie mit Schokokeks)

„Jetzt erst recht: Steht auf, wenn ihr Thorsten Legat seid!“ (Besser als Merkel: Thorstens Rede an die Nation)

Peinlichster Moment: Sophias Versuch, irgendwie verrucht rüberzukommen. Das Berliner Busenwunder betatscht Brigitte, tanzt den armen Menderes an, reduziert ihre ohnehin kaum vorhandene Persönlichkeit auf die Körbchengröße 70K. Mal ehrlich: Welche Vollpfosten finden so etwas noch cool?

Dschungelbewohner des Tages: Die Fleischerei-Fachkraft in der Dschungelmetzgerei. Stämmig, schweigsam, ein Gesicht, so sanftmütig und sympathisch wie das eines bulgarischen Türstehers.

Muss raus: Sophia, weil so viel Blondheit im Kopf längst verboten gehört.

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