Schüler und Schulleitung der Oscar-Paret-Schule haben auf Drohungen eines Schülers in den sozialen Netzwerken reagiert. Foto: /factum/Simon Granville

Ein 15-Jähriger hat für Aufregung an der Oscar-Paret-Schule in Freiberg am Neckar gesorgt, indem er mit einem Anschlag drohte. Eine konkrete Gefahr bestand laut Polizei nicht. Der Schüler ist inzwischen in einer Psychiatrie untergebracht.

Freiberg am Neckar - Ein 15-Jähriger hat mit einem Anschlag auf die Oscar-Paret-Schule (OPS) in Freiberg am Neckar gedroht. Die Polizei brachte ihn in eine Psychiatrie. Der Behörde zufolge bestand zu keinem Zeitpunkt eine konkrete Gefahr.

Wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Polizeipräsidium Ludwigsburg am Montag mitteilten, waren Polizeibeamte am Donnerstagnachmittag an der Freiberger Schule im Einsatz. Vorausgegangen war eine Drohung des Jugendlichen. Er hatte offenbar über soziale Medien und in einem Chat-Programm geschrieben, einen Anschlag mit Schusswaffen und Sprengstoff auf seine Schule zu planen. Mitschüler und die Schulleitung teilten dies der Polizei mit. Diese nahm den 15-Jährigen in ihre Obhut. Zudem untersuchten Polizeibeamte das Zimmer des Jugendlichen, wo sie neben zahlreichen Militaria-Utensilien Softair-Waffen und Feuerwerkskörper fanden. Der Teenager sei „zur Überprüfung der Eigen- und Fremdgefährdung“ in einer Psychiatrie vorgestellt worden und freiwillig dort geblieben, heißt es im Polizeibericht.

Nach Angaben des Regierungspräsidiums Stuttgart hat das Staatliche Schulamt die Schulleitung der OPS darauf hingewiesen, sich bei Bedarf an die Schulpsychologische Beratungsstelle zu wenden.

Auch in Gerlingen gab es 2016 Hinweise

Es ist nicht das erste Mal, dass es Hinweise auf einen möglichen Amoklauf an einer Schule im Kreis gibt. Im Juli 2016 erregte ein 15-Jähriger aus Gerlingen Aufsehen, der einen Amoklauf an seiner Schule geplant, sich später aber davon distanziert haben soll. Die Polizei nahm ihn fest. Später stellte sich heraus, dass er Kontakt zu dem Attentäter in München gehabt hatte, der im selben Monat neun Menschen erschoss. Offenbar wusste der 15-Jährige aber nichts von den Plänen für den Amoklauf in München. Im Januar 2014 sorgte die Kritzelei „Heute Amoklauf“ an der Wand einer Toilette in der Hirschbergschule in Eglosheim für Aufregung. Die Ankündigung entpuppte sich als unbedachter Spaß einer 16-Jährigen. Einen Monat später wurde im Beruflichen Schulzentrum in Bietigheim versehentlich Amok-Alarm geschlagen. Unklar blieb, wer oder was den Alarm ausgelöst hatte.