Müssen wir uns auf einen Jahrhundertwinter mit viel Schnee und eisiger Kälte einstellen? Was die Wettermodelle sagen und welche Prognosen die KI macht.
Die ersten Winterprognosen für 2025/26 heizen die Diskussionen an: Während die einen sich auf Schnee und weiße Weihnachten freuen, fürchten andere ein eisiges Kältetief. Doch wie verlässlich sind solche frühen Einschätzungen – und welche Hinweise liefert die Künstliche Intelligenz dazu?
Erste Langzeitprognosen: Wie kalt wird der Winter?
Laut Langzeitprognosen von Severe Weather Europe deuten mehrere klimatische Signale darauf hin, dass Europa ein klassischer Winter bevorstehen kann – kalt, schneereich und vergleichsweise hart. Das ECMWF-Modell sowie das US-Modell CFS der NOAA machen ähnliche Voraussagen und prognostizieren zum aktuellen Zeitpunkt ein wachsendes Kältepotenzial in der Winterzeit.
Schwacher Polarwirbel und La Niña-Phase sind Hinweise
Die Indikatoren dafür sind u. a. ein schwacher Polarwirbel, der kalte Polarluft leichter nach Europa vordringen lässt sowie eine beginnende La-Niña-Phase im Pazifik, die für kühlere und schneereichere Bedingungen in Nord- und Mitteleuropa sorgt.
KI-Modelle rechnen anders als Meteorologen
Dominik Jung, Meteorologe, erklärt, dass neue Künstliche-Intelligenz-Modelle unzählige atmosphärische Einflussgrößen verknüpfen und so zu einem differenzierteren Bild kommen. Sie beziehen historischer Analogjahre und globaler Zirkulationsmuster mit in Ihre Berechnungen und kommen so zu folgendem Fazit: Die Wahrscheinlichkeit, dass der Winter 2025/26 deutlich kälter und schneereicher als der Durchschnitt ausfällt, liegt bei rund 45 Prozent.
KI erkennt ähnliche Wettermuster wie in 1985 und 2010
Die Muster ähneln historischen Kältewintern wie 1984/85 oder 2009/10 – Zeiten, in denen Deutschland wochenlang im Frost versank. Die KI erkennt Parallelen bei Meeresoberflächentemperaturen, Stratosphärenanomalien und blockierenden Hochdruckzonen über Skandinavien. Damit steigt laut KI-Analyse die Wahrscheinlichkeit für einen echten „Jahrhundertwinter“ auf etwa 20 Prozent.