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Polizei gelingt Coup - 130 Kilogramm Kokain im Landkreis Reutlingen sichergestellt.

Stuttgart/Tübingen - Der Polizei ist ein Coup gegen eine international agierende kolumbianische Rauschgifthändlerbande gelungen. Wie das Landeskriminalamt Stuttgart am Dienstag mitteilte, wurden bereits am 9. Dezember in Baden-Württemberg und in den Niederlanden sechs Tatverdächtige festgenommen.

130 Kilogramm Kokain aus Südamerika sichergestellt

Gleichzeitig wurde im Landkreis Reutlingen rund 130 Kilogramm Kokain aus Südamerika im Wert von mehreren Millionen Euro sichergestellt. Zwei weitere Tatverdächtige wurden einige Tage später im europäischen Ausland festgenommen. Die acht mutmaßlichen Täter im Alter von 24 bis 76 Jahren sitzen in Untersuchungshaft. Zwei Verdächtige sind noch auf der Flucht. Nach Ansicht des LKA versuchen Drogenbanden, neue Schmuggelwege von Südamerika nach Europa zu etablieren. Deutschland diene dabei häufig als Transitland, hieß es.

Die größte Sicherstellung von Kokain seit 20 Jahren

Das jetzt gefundene Kokain sei zunächst auf dem Seeweg nach Europa und dann auf dem Landweg bis in den Landkreis Reutlingen transportiert worden. Bei den Ermittlungen hätten deutsche, niederländische und belgischen Behörden Hand in Hand gearbeitet. „Diese seit den letzten 20 Jahren größte Sicherstellung von Kokain belegt, dass der europäische Markt für die Rauschgiftproduzenten nach wie vor sehr lukrativ ist“, sagte LKA-Präsident Dieter Schneider.

Internationale Drogenkartelle machten Millionengewinne. Seiner Einschätzung nach wird das Angebot und der Zufuhrdruck der Kartelle auf den europäischen Markt „unvermindert anhalten“.

Kokain soll leicht rückläufig sein

Im Jahr 2011 wurden laut LKA bis November rund 24,6 Kilogramm Kokain sichergestellt - also nur ein Bruchteil des neuesten Fundes. Im gleichen Zeitraum des Jahres 2010 fischten die Ermittler 86,4 Kilogramm Kokain aus dem illegalen Verkehr. „Generelle Tendenzen sind schwer auszumachen“, sagte Marie-Louise Hüser, Rauschgiftexpertin beim LKA. Wegen der zum Teil sehr großen Ladungen verschiebe sich die Sicherstellungsmenge schnell mal. Betrachte man jedoch die Zahl der Fälle, dann scheine Kokain leicht rückläufig zu sein, während es bei den Amphetaminen eine Zunahme gebe.