Eine Dealerbande, die in der Altstadt aktiv war, sitzt nun in Untersuchungshaft. Foto: Lg/Willikonsky (Symbolbild)

Der Polizei ist ein großer Schlag gegen den Kokainhandel in Stuttgart gelungen. Doch für das Städtle – die Altstadt und ihr Milieu – ist das wohl nur eine kurze Pause, meint unsere Polizeireporterin Christine Bilger.

Stuttgart - Das Ausheben der bulgarischen Bande ist ein wichtiger Schlag der Kripo gegen die Dealerszene. Gleichzeitig ist den Ermittlern klar: Auch künftig wird es im Städtle wie auch an anderen Orten in der Landeshauptstadt wieder Koks geben. Es ist angesichts des steigenden Angebots an Kokain in Deutschland eine Frage der Zeit, bis neue Dealer den Markt besetzen. Es wird wohl nur eine kurze Pause geben.

Von 2016 auf 2017 hat sich die Menge des Kokains, das in die Republik kam, nahezu vervierfacht, auf rund sieben Tonnen. Experten des Bundeskriminalamts sprechen von einer wahren Schwemme. Sie nehmen an, dass die Produzenten, die in Südamerika sitzen, damit die Nachfrage nach der hochgradig psychisch wie physisch abhängig machenden Substanz steigern wollen.

Die Kripo hat lange ermittelt – und dadurch viel erreicht

In der Altstadt regt sich trotz des Ermittlungserfolgs der Kripo aber auch Kritik: Es habe zu lange gedauert, bis die Polizei den Drogenhändlern das Handwerk legen konnte. In der Tat beobachtete die Polizei einige Zeit, was sich dort tat: Ende 2017 nahm sie die Ermittlungen auf, die nun zur Festnahme führten. Das scheint lange. Doch die Länge des Verfahrens hat dazu geführt, dass man nicht nur den einen oder anderen Dealer, sondern gleich eine ganze Bande erwischte – nebst ihren Lieferanten. Dafür braucht die Polizei Beweise. Und das dauert eben seine Zeit.

christine.bilger@stzn.de