Galerist Horst Merkle (links) und Release Geschäftsführer Bernd Klenk präsentieren Arbeiten aus fast drei Jahrzehnten Benefiz-Ausstellungen. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Hochkarätige Druckgrafiken aus fast drei Jahrzehnten Benefizausstellungen zugunsten der Drogenberatung Release sind bis 29. März im Hospitalhof zu sehen – und zu kaufen.

Stuttgart - Die Benefiz-Kunstausstellungen zugunsten der Drogenberatung Release sind legendär unter den Sammlern und Sammlerinnen in der ganzen Republik. Zur aktuellen Schau im Hospitalhof haben der Galerist Horst Merkle, der Release-Geschäftsführer Bernd Klenk sowie sein Vorgänger und Gründer von „Release und Kunst“, Ulrich Binder, im Fundus gegraben und die stattliche Zahl von 63 zumeist druckgrafischen Arbeiten aus früheren Ausstellungen zutage gefördert.

Viele Künstler am Start

„Wir haben immer ein paar Blätter zurückbehalten“, erklärt Merkle. Diese Werke, die zum Teil selbst von Release gedruckt wurden und die die Künstler überlassen haben, werden jetzt verkauft. Vertreten sind dieses Mal erstaunliche viele Künstlerinnen. So zum Beispiel Birgit Brenner, die Professorin an der Stuttgarter Kunstakademie ist und gerade den Wolfsburger Kunstpreis erhalten hat sowie die Stuttgarter Objektkünstlerin Eva Maria Reiner, die mit einem textilen Relief vertreten ist. Die in Oberschwaben lebende Salla Kuhno wiederum ist mit ihren fröhlichen Bildern des väterlichen Jagdhauses in Finnland präsent.

Vom Flugzeug direkt in die Druckerei

Die New Yorker Künstlerin Susan Smith verbindet Release und Kunst mit einem besonderen Erlebnis, das ihr vor zehn Jahren Horst Merkle bescherte: Die Künstlerin war in eine Galerie nach Nürnberg eingeladen und landete einen Tag zuvor auf dem Stuttgarter Flughafen. Merkle holte sie dort ab und lotste sie von dort sofort in die Druckerei von Frank Kicherer in Cannstatt. Der hatte in New York einen Namen, weil er die Arbeiten des Pop-Art Begründers Richard Hamilton sowie die Blätter von Andy Warhol in seiner Cannstatter Werkstatt druckte. Smith wusste das und war trotz Jetlags und allgemeinen Unwohlseins so angetan von Merkles Entführung, dass sie vor Ort zwei Siebdruck-Vorlagen mit monochromem Motiv gestaltete. Die gingen bei Kicherer in den Druck und jetzt stehen die letzten davon verbleibenden Exemplare zum Verkauf.

Multitalent aus Berlin

Auch das Berliner Multitalent Jim Avignon – Musiker, DJ, Konzept- und Pop-Art-Künstler, Illustrator und selbst ernannter „schnellster Maler der Welt“ – ist in Stuttgart vielen bekannt, vor allem als DJ. „Er hat gerade unter den jüngeren Leuten viele Freunde“, weiß Merkle. Und natürlich sind bei der Benefiz-Ausstellung auch wieder die ganz großen Namen dabei: Horst Antes, Jan Peter Tripp oder Markus Lüpertz – um nur einige zu nennen. Sie alle habe ihre Arbeiten für den guten Zweck zur Verfügung gestellt.

Die Verkaufsausstellung ist unter den geltenden Hygieneauflagen von diesem Donnerstag, 25. März, bis Montag, 29. März, im Hospitalhof, Büchsenstraße 33, täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Horst Merkle, Bernd Klenk oder Ulrich Binder sind durchgängig zur Beratung vor Ort.