Kontrollen am Montag vor Landeserstaufnahmeeinrichtung in Mannheim Foto: dpa

19 Asylbewerber aus Gambia wurden am Montag in Baden-Württemberg verhaftet. Sie sollen mit Kokain und Haschisch gehandelt haben.

Stuttgart/Mannheim - Auf der Jagd nach Drogendealern wurden am Montag an insgesamt 20 verschiedenen Orten im Land Asylbewerberunterkünfte durchsucht. 19 Männer zwischen 18 und 39 Jahren wurden festgenommen, vier sind auf der Flucht.

Bei den Tatverdächtigen handelt es sich dem Vernehmen nach allesamt um Asylbewerber aus Gambia. Die Polizei wirft ihnen vor, in Mannheim in größerem Stil mit Marihuana und Kokain gehandelt zu haben. Dort waren sie zunächst in einer Landeserstaufnahmestelle (LEA) untergebracht.

Asylbewerber aus Gambia sind auch der Polizei im Raum Stuttgart schon unangenehm aufgefallen. Bislang ging man allerdings davon aus, dass die gefassten Kleindealer keiner kriminellen Bande angehören wie dies zum Beispiel bei Einbrecherbanden aus Georgien, die ebenfalls unter dem Deckmantel des Asylrechts kriminell tätig werden, nachweislich der Fall ist.

Aus Kreisen der Mannheimer Polizei ist nun hingegen zu hören, dass man im konkreten Fall sehr wohl von einer organisierten Gruppe ausgeht. Die Ermittlungen richten sich gegen insgesamt 50 Tatverdächtige, die Suche nach den Hintermännern läuft. Man habe umfangreiches Beweismaterial beschlagnahmt, hieß es. Auch im Raum Stuttgart gab es Durchsuchungen, nämlich in Asylheimen in Backnang und Böblingen.

Rund jeder zehnte Asylbewerber, der neu in den Südwesten kommt, stammt aus Gambia. Die Anerkennungsquote liegt bei unter einem Prozent.

Im April hat sich der Anstieg der Asylbewerberzahl im Land etwas abgeschwächt. Es kamen 3162 Asylbewerber – das sind 17 Prozent weniger als im Vormonat, aber immer noch mehr als doppelt so viel wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres.