Am Freitag hat die DRK-Bereitschaft 100-jähriges Bestehen und 50 Jahre Blutspende gefeiert.
Feuerbach/Botnang - Zwischen Lichterfest und Hocketse: Sie sind überall, wo gefeiert wird, doch sie haben den undankbaren Part: Die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sorgen bei öffentlichen Veranstaltungen für Sicherheit, sie helfen im Katastrophenfall, führen Blutspende-Aktionen durch und bilden Menschen in erster Hilfe aus. Entscheidend ist aber: Sie tun das oft ehrenamtlich. Am Freitag feierte die DRK-Bereitschaft Feuerbach/Botnang im Feuerbacher Bonatzbau ein Doppeljubiläum: Ihr 100-jähriges Bestehen und 50 Jahre Blutspende in Feuerbach. Zum runden Geburtstag gab es einen feierlichen Empfang und einen Scheck von der Landeshauptstadt, überreicht von der stellvertretenden Botnanger Bezirksvorsteherin Mina Smakaj.
Den Stein hatte 1913 ein Verkehrsunfall ins Rollen gebracht: Noch im selben Jahr fand sich in Feuerbach eine Sanitätskolonne des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) zusammen. Als dieser mit der Machtergreifung der Nazis 1933 verboten wurde, trat die Kolonne zum Deutschen Roten Kreuz (DRK) über. Einen Glücksfall markiert eine Schenkung im Jahr 1974: Der Friseurmeister Josef Hahn war so beeindruckt von der Arbeit der Bereitschaft, dass er ihr ein Wohnhaus überließ, das bis heute die Basis der Feuerbacher und seit dem Jahr 2000 auch der Botnanger Helfer ist.
„Einmal DRK, immer DRK“
Der Geschäftsführer Frieder Frischling sagte in seiner Ansprache, dass die Bereitschaft Feuerbach/Botnang heute die mitgliederstärkste in seinem Stuttgarter DRK-Kreisverband sei. Lorenz Menz, Präsident des DRK-Landesverbandes lobte ihre Jugendarbeit, die es vor allem durch die Ausbildung der Schulsanitäter schaffe, „das Ehrenamt in die Schulen zu tragen“. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Karin Maag gab zu, dank des DRK unlängst zum ersten Mal Blut gespendet zu haben. Mina Smakaj, die an diesem Abend auch die Feuerbacher Bezirksvorsteherin Andrea Klöber vertrat, lobte das Engagement der DRK-Bereitschaft von der Ersten Hilfe beim Lichterfest auf dem Killesberg bis zum Müllsammeln bei Let’s Putz.
Insgesamt sieben Grußworte sowie ein geschichtlicher Abriss waren viel Theorie für einen Abend. Bereitschaftsleiter Tobias Lang lockerte das Programm aber auf und ließ Mitglieder unterschiedlichen Alters vor die Gäste treten und von ihrem ehrenamtlichen Engagement erzählen. Sie berichteten von der Ausbildung zum Schulsanitäter. Von der Arbeit im Rettungsdienst – „einmal DRK, immer DRK“. Von den vereinseigenen Jugendgruppen und der Seniorengruppe, von Gemeinschaftsgefühl und Menschlichkeit. Eine junge Frau erwähnte den Herzinfarkt des Vaters und ihren Entschluss, zu lernen, wie sie im Notfall helfen kann. „Der Bereitschaft ein Gesicht geben“ nannte Tobias Lang das. Und mit ihrer Begeisterung waren sie wirklich das Aushängeschild einer 100jährigen Erfolgsgeschichte.
Lang sagte zum Abschluss denn auch: „Ich wünsche mir zum 100. Geburtstag, dass durch unsere großen öffentlichen Veranstaltungen mehr Leute den großartigen Gedanken erkennen, der hinter dieser Rotkreuzidee steckt. Wir freuen uns jederzeit über Interessenten und neue Mitglieder!“