Der Handball-Drittligist SV Kornwestheim triumphiert am Sonntag in einer hart umkämpften Partie auswärts beim Zweitligaabsteiger EHV Aue mit 36:33 (17:20).
Die großen und ambitionierten Teams zu ärgern, macht den Drittliga-Männern des SV Kornwestheim am meisten Spaß. Am Sonntagnachmittag zeigten die Lurchis nicht nur, wie viel Spaß sie beim Ärgern haben, sondern auch wie erfolgreich das Team um Trainer Alexander Schurr dabei ist. Nach 60 äußerst kämpferischen Minuten siegten die Kornwestheimer 36:33 (17:20) beim EHV Aue in Lößnitz.
Die Freude und vor allem die Erleichterung nach der Begegnung waren bei den Männern aus der Salamanderstadt riesengroß. Denn geschenkt wurde den Kornwestheimern in der Erzgebirgshalle vor 1000 Zuschauern rein gar nichts. Bis in die Schlussminuten war die Partie hart umkämpft. Und im Gegensatz zum fahrigen Rückrundenauftakt eine Woche zuvor gegen die SG Pforzheim/Eutingen gab es beim Ausflug nach Aue definitiv etwas fürs Auge.
Von Beginn an zeigte die Schurr-Sieben eine sehr starke Defensivarbeit. Zunächst gelang es dem Gastgeber jedoch, noch aufs Gaspedal zu drücken und nach fünf Minuten mit zwei schnellen Gegenstößen auf eine 5:2-Führung wegzuziehen. Doch die Kornwestheimer – äußerst wachsam – blieben dran. So schnappte sich Jan Döll in der 7. Minute den Ball und machte im Alleingang den 4:5-Anschlusstreffer klar. Letztendlich war es wieder Döll, der das 6:6 (9.) sicherte.
Insgesamt gestalteten sich die Anfangsminuten der Partie bereits sehr intensiv. Die Lurchis störten die EHV-Spieler so früh wie möglich in ihren Aktionen. Mit ihrer sehr offensiven 3-3-Abwehr hatten sie die Hausherren gut im Griff. SVK-Akteur Tim Zeppmeisel gelang es dann nach elf Minuten, die Blauen erstmals in Führung zu bringen. Allzu lang konnten die Kornwestheimer diese erste Führung jedoch nicht halten. Nach einer Viertelstunde leuchtete wieder ein 15:15-Unentschieden auf.
Zwar leisteten sich die Kornwestheimer Recken kaum technische Fehler, hatten im Angriff jedoch ein paar Abschlussschwierigkeiten. Nach rund 20 Minuten kamen dann doch einige Ballverluste in der Offensive hinzu. Aue nutzte diese Schwäche sofort rigoros aus. Der Gastgeber spielte sich kurzerhand einen Vorsprung heraus. Über 17:14 und 18:16 holten sich die Hausherren die 20:17-Führung zur Halbzeitpause.
In Hälfte zwei kämpft sich der SVK zurück
Dass diese Begegnung jedoch noch lange nicht entschieden war, war sicher. So ging es in der zweiten Spielhälfte ebenso spannend und kämpferisch weiter wie in der ersten Halbzeit. Mit einer überragenden Teamleistung kämpften sich die Lurchis wieder ran und in der 37. Minute donnerte Rechtsaußen Zeppmeisel den 20:21-Anschlusstreffer rein.
Mittlerweile nicht mehr ganz so offensiv, zeigte sich die Kornwestheimer Defensive weiterhin agil und kämpferisch. Schließlich schmetterte Finn Joneleit das 22:22-Ausgleichstor oben rechts in den Kasten. Kreisläufer Moritz Lanig machte eineinhalb Minuten später das 24:24 – und schließlich erzielte Jan Reusch per Siebenmeter das 26:25. Zur 48. Minute waren die Blauen also erstmals im zweiten Durchgang vorne.
Die Lurchis beweisen Stärke und Konsequenz
Und nun hatten die Kornwestheimer die Hausherren da, wo sie diese haben wollten. Aue – zuletzt zu Hause mit wenig Beständigkeit – verpasste das Momentum und zeigte sich nervös. Die Schurr-Sieben zog bis zur 50. Minute auf 29:25 davon. Der Gastgeber kam zwar schnell wieder auf zwei Treffer heran, doch Max Keil erhöhte wiederum auf 30:27 (52.). Kurzzeitig schien es dann aber so, also ob die Zeit jetzt doch gegen die Blauen lief. Doch wie erwartet zeigte Aue Nerven. Die Lurchis hingegen bewiesen in den finalen Minuten Stärke und Konsequenz. Reusch machte die 34:32-Führung klar und Marco Lantella mit einem wunderschönen Heber das 35:32 in der letzten Minute. Damit war der Weg auf der Zielgeraden geebnet. Die Kornwestheimer triumphierten nach 60 kämpferischen Minuten also mit einem verdienten 36:33-Sieg.
„Eine richtig gelungene, absolut grandiose Mannschaftsleistung“, lobte der Chef-Coach Schurr das Team und gestand: „Es sind zwar auch zwei Punkte, aber die fühlen sich bei Aue noch nach viel mehr an.“ In der Tabelle zieht der SVK damit an den Sachsen vorbei, ist jetzt Fünfter.
SV Kornwestheim: J. Tinti, Henke – Keil (3), Reusch (9/8), Zeppmeisel (7), Kugel, C. Tinti, Lanig (3), Lantella (5), Döll (3), Selinka (1), Bahmann, Joneleit (5).