Das Drittliga-Team gewinnt am Samstagabend nach einer nervenaufreibenden Schlussphase mit 33:32 bei der HG Oftersheim/Schwetzingen.
Die finalen Minuten der Drittliga-Begegnung zwischen dem SV Kornwestheim und der HG Oftersheim/Schwetzingen waren absolut nervenaufreibend. Spannender als ein wahrer Samstagabend-Krimi. Mit einer insgesamt souveränen und fokussierten Leistung in einer äußerst intensiven und umkämpften Partie, die die Kornwestheimer immer anführten, sicherten sich die Lurchis aber verdient den 33:32 (15:11)-Triumph. Ein Sieg, den auch die mitgereisten Fans nicht so schnell vergessen werden.
Als etwa 110 Sekunden vor Spielende der Treffer zum 30:32 durch HG-Spieler Leonhard Zaum (zweitbester HG-Schütze) fiel, glaubten sich die Hausherren und vor allem das Publikum nahe an der Sensation, den Gästen aus Kornwestheim doch noch den Sieg streitig zu machen. Schließlich hatte sich der Gastgeber bereits von einem Rückstand von fünf (57. Minute) auf zwei Treffer herangearbeitet. Alles, was jetzt folgte, glich damit eher einem ungezügelten Rugby-Spiel als hochklassigem Handball.
Zuschauer üben extrem viel Druck aus
In den unkoordinierten Schlusssekunden netzte zunächst der Oftersheimer Florian Burmeister zum 31:32-Anschlusstreffer ein. Kornwestheimer Max Keil gelang es zwar wieder, auf die 33:31-Führung zu stellen, doch der Gastgeber legte in Personalie von Marc Kern schnell zum 32:33 nach. Und dann waren noch immer 30 Sekunden auf der Uhr. Das Publikum übte bereits die gesamte Zeit extrem viel Druck auf die Spieler aus. Schon Minuten zuvor waren die Blauen ausgepfiffen und ausgebuht worden. Doch die Lurchis blieben ruhig. Es gelang ihnen die Zeit von der Uhr zu nehmen, den Gegner im Griff zu behalten und den wohlverdienten 33:32-Triumph in der Nordstadthalle zu sichern.
Eigentlich war es fast schon ein wenig unnötig, dass sich die Kornwestheimer noch mal so in Bedrängnis gebracht haben. Denn von Beginn an hatten sie das Spiel in der Hand. Das Team unter der Leitung von Co-Trainer Frieder Hansen startete sehr gut in die Partie, machte in der Abwehr direkt eine sehr gute Figur. Auch Keeper Jan Tinti gab mit einer Quote von 45 Prozent in der ersten Spielhälfte einen guten Rückhalt.
Vorne donnerte Marco Lantella den Ball in der 5. Minute zur 3:1-Führung rein und in der Defensive packten allen voran Marvin Bahmann und Fabian Kugel sehr gut an. Trotz der teils sehr schnellen Tempogegenstöße, die die Blauen kassierten, führten die Kornwestheimer zur 10. Minute bereits 9:4. Bis zur 20. Minute – und einem Treffer von Jan Döll – zeigte die Anzeigetafel ein 12:7 für die Kornwestheimer an. Bis zur Halbzeitpause konnte sich die Hansen-Sieben den Vorsprung souverän halten. Mit einer 15:11-Führung ging der SVK in die Kabine.
Die zweite Hälfte begann ebenso spannend wie die erste geendet hatte. Allerdings hatten die Lurchis nun mit HG-Spieler Burmeister zu kämpfen. Er marschierte immer wieder durch die Lücken und landete die Treffer. Allein in den ersten vier Minuten der zweiten 30 Minuten netzte Burmeister vier Mal ein. Sieben seiner acht Treffer kassierten die Salamanderstädter deshalb in der zweiten Spielhälfte.
Co-Trainer spricht von „verdientem Sieg“
Aber die Hansen-Sieben fand immer wieder gelungene und gute Lösungen und führte auch zur 40. Minute mit 23:18. Nachdem Fabian Kugel in der 45. Minute die rote Karte sah, mussten die Lurchis sogar in doppelter Unterzahl ran. Aber auch diese Phase meisterten sie nahezu problemlos und ungefährdet. Die Spieler aus der Salamanderstadt zeigten sich konzentriert und routiniert. Nach über 50 Minuten führten die Blauen noch immer mit vier Treffern.
Der Lurchi-Sieg, bis zu den besagten Schlusssekunden, war nie nur annähernd gefährdet und der knappe 33:32-Auswärtstriumph damit dennoch hochverdient. „Am Ende hat Oftersheim die Tore zu einfach gemacht, aber vom Spielverlauf ist unser Sieg gerecht“, sagte Co-Trainer Frieder Hansen zufrieden. Die Lurchis haben in dieser Begegnung nicht nur ihren Kampfgeist, sondern auch ihre Routine bewiesen.
SV Kornwestheim: J. Tinti, Henke – Bahmann, Reusch (3/2), Keil (2), Zeppmeisel (1), Kugel, Kazmeier (5/1), C. Tinti (1), Lanig (2), Lantella (8), Döll (5), Selinka (2), Joneleit (4).