Die SGS Großaspach (hier Timo Röttger) plädiert für einen Abbruch der Saison. Foto: Baumann

Wie geht es in der dritten Liga weiter? Darüber gibt es Streit: Abbruch, weiterspielen oder sogar aufstocken?

Stuttgart - Abbrechen, weiterspielen oder gar aufstocken? Der Kampf um das Überleben der Fußball-Drittligisten wird zur Glaubensfrage. Während das Coronavirus viele Vereine existenziell bedroht, haben sich die Clubs über die Lösung des Problems zerstritten. Eine Fraktion will mit Geisterspielen Einnahmen erzielen, die anderen befürchten höhere Kosten und fordern den Saisonabbruch. Und dann wäre da noch die Idee der Liga-Reform.

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Vor allem die bayerischen Vereine plädieren stark für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs ohne Zuschauer, wenn es die Gesamtsituation zulässt. „Es ist klar, dass alle Vereine am liebsten mit Zuschauern spielen würden. Die zweitbeste Lösung wären die so genannten Geisterspiele“, sagte Michael Henke, Sportchef des FC Ingolstadt. Zwölf der 20 Clubs sind dem Vernehmen nach für Geisterspiele. Zu den Gegnern zählt neben dem SV Waldhof Mannheim auch die SGS Großaspach, die argumentiert: „Natürlich würden wir alle die Saison im Wettkampf gern beenden. Sportliche Wettbewerbe sollten auf dem Rasen entschieden werden und nicht am grünen Tisch. Aber wir sind auch davon überzeugt, dass der Preis für eine Fortsetzung der Saison nicht unverantwortlich hoch sein darf – gesellschaftlich, bezogen auf die Gesundheit und auch wirtschaftlich.“ Tatsächlich wären die Einbußen der Vereine bei einer vorzeitigen Beendigung der Saison offenbar erheblich. Im Schnitt 1,5 Millionen Euro Verlust gelten pro Verein als realistisch. Rund 600 000 Euro wären es wohl im Geisterspiel-Szenario.

Ein Verein will zweigeteilte Liga

Über einen Vorschlag für einen Weg aus der Krise berichtete derweil das Fachmagazin kicker. Demnach reichte ein Club (aus der Regionalliga) einen Vorschlag zur Umstrukturierung der Spielklasse beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) ein, nach der in einer zweigeteilten dritten Liga gespielt werden soll. Die Drittligisten seien aber weiter für das eingleisige Modell.