Mehr Bilder vom Spiel gibt's hier. Foto: Baumann

Pekka Lagerblom und Tobias Rathgeb führen das Drittligateam der Roten zum 3:1 gegen Erfurt.

Stuttgart - Der eine streckte den Daumen nach oben, der andere klatschte in die Hände und grüßte freundlich Richtung Haupttribüne. Als die ersten drei Punkte dieser Drittligasaison für den VfB Stuttgart II unter Dach und Fach waren, gingen Pekka Lagerblom und Tobias Rathgeb gemeinsam vom Platz. Mit einem Lächeln. Die beiden Mittelfeldspieler konnten rundum zufrieden sein: mit dem 3:1(3:0)-Sieg zum Saisonauftakt gegen Rot-Weiß Erfurt - und mit ihrer eigenen Leistung.

Die beiden übernahmen sofort die Regie in der Schaltzentrale der Roten. Mit vereinten Kräften. Sie spielten auf einer Linie, Doppel-Sechs nennt man das im Fachjargon. Und das Konzept ging auf. Das Duo räumte vor der Abwehr energisch ab, stopfte mit viel Laufarbeit die Löcher im Mittelfeld, bestimmte den Rhythmus, und es leitete immer wieder gefährliche Angriffe ein. Trainer Jürgen Seeberger formulierte es so: "Die beiden haben sich taktisch gut verhalten, waren sehr präsent, sie tun der Stabilität unserer Mannschaft gut."

Nach dem Abgang von Tobias Feisthammel (22/zu Alemannia Aachen) und der Beförderung von Patrick Funk (20) zu den Profis musste das Herzstück im Mittelfeld neu besetzt werden. Und wie es aussieht, wird sich der VfB II in der veränderten Besetzung zumindest nicht verschlechtern. Eines steht sogar schon unwiderruflich fest: Lagerblom (27) und Rathgeb (28) - zusammen mit Daniel Vier (28) die drei Ü-23-Spieler im Kader - bringen einiges mehr an Erfahrung mit als ihre Vorgänger. Der ehemalige finnische Nationalspieler spielte schon für Werder Bremen, den 1. FC Köln, Alemannia Aachen und zuletzt für den FSV Frankfurt. VfB-Eigengewächs Rathgeb kam über die Stationen FC St. Gallen und Hansa Rostock im Januar wieder zurück in die Heimat. "Wir wollen Verantwortung übernehmen, und die Jungen sollen sich an uns aufrichten", sagt Rathgeb, der vergangene Rückrunde meistens links in der Viererkette zum Einsatz kam. Jetzt hat er eine zentrale Rolle. Außerhalb des Feldes, als neuer Kapitän. Und eben auf dem Platz, im Zentrum. "Das liegt mir, auf dieser Position habe ich es bis in die Bundesliga geschafft", sagt Rathgeb. Ob er über den Umweg dritte Liga wieder dorthin zurückwill? Darüber will der gebürtige Ruiter kein Wort verlieren. Für ihn zähle einzig und allein die Mannschaft. "Mit der will ich den Klassenverbleib schaffen."

Lagerblom gibt sich da schon etwas offensiver. Mit dem Abstieg werde diese Mannschaft nichts zu tun bekommen, ist er sich sicher. Und natürlich strebe er selbst auch noch einmal nach oben. Für den VfB II muss das kein Nachteil sein. Solange das Team so davon profitiert wie beim rundum überzeugenden 3:1 gegen Erfurt.