«High-End-Hausmannskost wird das heiße Ding», meint der «Genuss Guide 2020». Foto: dpa/Christian Bruna

Was ist im neuen Jahr angesagt? Was essen und trinken Trendsetter? Was machen sie in ihrer Freizeit? Und wohin sollten Menschen reisen, wenn sie sich ganz vorne fühlen wollen?

Berlin - Mezcal in der Bar? Bonn als Reiseziel? VR-Brillen in vielen Haushalten? High-End-Hausmannskost? Salzige Proteinriegel? Einige Anwärter zu Trends des Jahres.

Ein Überblick:

Freizeit

VR-Headsets wurde lange eine große Zukunft vorausgesagt, doch sie blieben trotz Milliarden-Investitionen bisher ein Nischengeschäft. Doch 2020 könnte die Wende für Virtual Reality auch zu Hause kommen. Facebook setzt mit dem Modell Quest von seiner Tochterfirma Oculus auf ein Gerät, das ein gutes VR-Erlebnis auch ohne Kabel und PC-Grafikkarte bieten kann.

Städte

Europas Kulturhauptstädte sind Rijeka in Kroatien und Galway in Irland. Die Olympischen Sommerspiele finden in Tokio statt, der Eurovision Song Contest in Rotterdam und die Fußball-EM in zwölf Städten über den Kontinent verteilt. Die Macher vom „Lonely Planet“ setzten auf Platz eins ihrer Trendziele bei den Städten Salzburg - auf Rang fünf steht Bonn wegen des 250. Geburtstages von Beethoven.

Reiseziele

Auch wenn Fliegen und Autofahren als Klimakiller gelten, wird weiter viel gereist. Soviel ist sicher. Doch wohin? „Grönland ist das neue Island“, behauptet zum Beispiel die „1000 Places to See Before You Die“-Autorin Patricia Schultz, die außerdem unter anderem Bolivien und Uganda als Ziele empfiehlt. In Europa sei zum Beispiel Albanien im Kommen. Eine mögliche Frage auch: Wird Saudi-Arabien mit seinen gelockerten Einreisebestimmungen das neue Kuba?

Trendgetränk

Kombucha sagt der Herausgeber des Barkultur-Magazins „Mixology“, Helmut Adam, im neuen Jahr eine rosige Zukunft voraus. Zarte Versuche mit Kombucha habe es bereits in den Nullerjahren gegeben. „Aber erst jetzt beginnt die Kombuchawelle so richtig Fahrt aufzunehmen. Beflügelt wird sie vom allgemeinen Wachstum bei alkoholfreien Getränken.“ Nachgesagt wird dem durch Fermentation von gesüßtem Tee hergestellten Getränks eine gesundheitsfördernde Wirkung.

Drinks

Beim Alkohol ist Mezcal angesagt, wie Experte Helmut Adam von „Mixology“ sagt. „Tequila ist ein Mezcal. Aber ein Mezcal ist nicht automatisch ein Tequila. Mit Mezcal werden in Mexiko schlicht alle aus verschiedenen Agavenpflanzen gebrannten Spirituosen bezeichnet.“ Lange Zeit sei Mezcal ein Geheimtipp unter Bartendern gewesen, nun arbeite sich der rauchige und urige Cousin des Tequilas langsam in die Herzen der Spirituosenliebhaber vor.

Naschen

Süßes wird salziger und Fruchtgummis und Schokoladen werden wohl auch bitterer als bisher, sagt der Süßwarenexperte und Trendjäger Oliver Numrich („naschkater.com“). So gebe es bei Schokolade immer öfter Sorten wie „Fleur de Sel“ und „Salted Caramel“. Produkte wie schokolierte Salzbrezeln werden ins Dauersortiment übernommen. Da Erfrischungsgetränke oft die Aromentrends der nächsten Süßwarensaison vorgeben, sei nach Ingwer-Shots und Matcha-Softdrinks Naschzeug dieser Art erwartbar.

Snacks

Als Megatrend für 2020 sieht Snack-Experte Oliver Numrich Riegel. „Alles wird in Riegelform gepresst und damit zu einem gesunden Snackprodukt für unterwegs.“ Food-Start-ups experimentierten mit allem, was viele Proteine und wenig Fett habe: Algen, Insekten, Trockenfleisch. „Solche Riegel sollen Sportlern auch als würzige Alternative zu süßen Proteinriegeln dienen.“

Restaurants

„High-End-Hausmannskost wird das heiße Ding“, meint der „Genuss Guide 2020“ des „Tagesspiegel“ - das dürfte nicht nur für Berlin und Umgebung gelten, sondern ist ein Langfrist-Trend. Nach der Asia-Welle, den vielen Burger-Läden, dem Mexiko- und Korea-Trend, dem Streetfood-Hype, der Veggie-Wave und den angesagten Bowl-Lokalen (also Schüsselrestaurants) gibt es parallel schon längst eine Rückbesinnung aufs sogenannte Gutbürgerliche. Rouladen, Königsberger Klopse und das gute alte Wiener Schnitzel werden beispielsweise fettfreier zubereitet und innovativ aufgerüstet.