Die Hundehalterin hatte ihren Hund abgeleint und auf die Äthiopierin gehetzt. Foto: Leif Piechowski

In Dresden haben Unbekannte einen Hund auf eine 19-jährige Asylbewerberin gehetzt. Der Hund griff die junge Frau von hinten als als diese fliehen wollte.

Dresden - Bei einem offensichtlich rassistischen Angriff haben Unbekannte in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden einen Hund auf eine Asylbewerberin gehetzt. Die 19 Jahre alte Äthiopierin war nach Polizeiangaben am Dienstag an einer Straßenbahnhaltestelle im Stadtteil Gorbitz zunächst aus einer Gruppe heraus beschimpft worden. Zu der Gruppe habe auch eine Hundehalterin gehört, die ihr Tier schließlich abgeleint und auf die junge Frau losgelassen habe, teilte das Landeskriminalamt am Mittwoch mit.

Frau erleidet Schock

Als die junge Frau fliehen wollte, habe der Hund sie von hinten angefallen und zu Boden gerissen. Beim Versuch, das Tier abzuwehren, sei sie gebissen worden. Erst ein Passant habe die Hundehalterin dazu gebracht, das Tier zurückzurufen. Die Äthiopierin erlitt den Angaben zufolge neben leichten Bissverletzungen auch einen Schock. Die Ermittlungen übernahm das neue Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ). Es sucht nun nach Zeugen.

Landeswissenschaftsministerin Eva-Maria Stange zeigte sich entsetzt von der Tat. „Einen Hund auf eine 19-jährige Frau zu hetzen und dabei zuzusehen, wie dieser sie verletzt, ist ein abscheuliches Maß an Brutalität, das ich scharf verurteile“, so die SPD-Politikerin.