Jörg Urban hat bei der Pegida-Montagskundgebung gesprochen und damit Parteikollegen irritiert (Bild vom politischen Aschermittwoch). Foto: dpa

Der Auftritt des sächsischen AfD-Landeschefs Jörg Urban bei der Montagskundgebung von Pegida in Dresden hat in seiner Partei für Irritationen gesorgt.

Berlin - Für Irritationen in seiner Partei hat ein Auftritt des sächsischen AfD-Landeschefs Jörg Urban bei einer Kundgebung des islamfeindlichen Pegida-Bündnisses gesorgt. „Die Alternative Mitte hat bereits festgestellt: Narren kann man nicht aufhalten“, sagte das AfD-Bundesvorstandsmitglied Steffen Königer am Dienstag.

Die Alternative Mitte versteht sich als Strömung der Gemäßigten in der AfD. Sie hatte den Schulterschluss des rechtsnationalen Flügels mit Pegida am Sonntag mit den Worten kommentiert: „In der AfD gibt es ein paar Funktionäre und Mandatsträger, die gerne den Hofnarren für einen kleinen Teil des Volkes geben wollen, der auf einer Ebene unterhalb von parlamentarischer Vernunft unterhalten werden möchte.“

AfD und Pegida sind laut Urban diesselbe Bewegung

Der AfD-Konvent hatte am Samstag festgestellt, „dass es AfD-Vertretern möglich ist, bei Veranstaltungen von Pegida (Dresden) eigene Positionen öffentlich zu vertreten.“ Urban sagte am Montagabend: „Pegida und die AfD sind dieselbe Bewegung.“ „Einigkeit, Einigkeit“, gab die Menge auf dem Platz vor der Frauenkirche zurück.

Königer, der dem brandenburgischen Landtag angehört, hatte von der Parteispitze im Februar den Auftrag erhalten, in diesem Frühjahr eine regierungskritische Großdemonstration in Berlin zu organisieren. Der genaue Termin steht allerdings noch nicht fest. Auf die Frage, ob eine Kundgebung für die Partei der sich theoretisch auch Radikale anschließen könnten, für seine Partei nicht auch ein Risiko sei, antwortete er: „Wenn unbedingt jemand mit der Reichskriegsflagge auftreten will, dann werden unsere Ordner sofort eingreifen, so etwas brauchen wir nicht.“