Der 38-jährige Angeklagte soll an der Planung des Anschlags auf eine Flüchtlingsunterkunft beteiligt gewesen sein (Symbolbild). Foto: dpa

Ein 38-Jähriger steht in Dresden vor Gericht, weil er als Mitglied der terroristischen Vereinigung Old School Society einen Anschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft geplant haben soll.

Dresden - Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat Anklage gegen einen 38-jährigen Mann wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung erhoben.

Er soll von Januar bis Mai 2015 der Gruppe Old School Society (OSS) angehört haben und an der Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags auf eine Flüchtlingsunterkunft beteiligt gewesen sein, wie die Generalstaatsanwaltschaft am Dienstag in Dresden mitteilte.

Ziel des Anschlags sei im Mai 2015 ein Asylheim im sächsischen Borna gewesen. Zur Umsetzung der Anschlagspläne kam es damals nicht, weil die Ermittler mit Durchsuchungen gegen mehrere Mitglieder der Gruppe vorgingen. Die Generalstaatsanwaltschaft hatte das Ermittlungsverfahren gegen den Beschuldigten Marco K. im Mai dieses Jahres vom Generalbundesanwalt in Karlsruhe übernommen.

Das Oberlandesgericht München hat bereits vier Mitglieder verurteilt

Die weiteren Ermittlungen hätten den Verdacht erhärtet, dass sich der Mann „an der Meinungsbildung und den Aktivitäten“ der OSS zur Vorbereitung des Anschlags beteiligte. K. lebt demnach nicht in Sachsen und befindet sich derzeit nicht in Untersuchungshaft.

Bereits im März 2017 hatte das Oberlandesgericht München vier Mitglieder der Gruppe zu Freiheitsstrafen zwischen drei und fünf Jahren verurteilt. Beim Oberlandesgericht Dresden läuft zudem ein weiteres Strafverfahren gegen zwei mutmaßliche Mitglieder der OSS wegen Bildung einer rechtsterroristischen Vereinigung. Beide sollen führende Positionen in der Gruppe gehabt haben.