Die Gemeinde schätzt, dass etwa 20 000 Besucher zu den Ständen des Pfingstmarkts strömten. Foto: Eibner-Pressefoto/Max Vogel

Drei Tage lang war in Ehningen Genuss und Beisammensein angesagt: Pfingstmarkt, Vergnügungspark und Festzelt lockten Tausende Besucher an.

Es ist ein Fest, das sich viele Ehninger jedes Jahr im Kalender anstreichen: das dreitägige Pfingstfest mit Festzelt, Vergnügungspark und Pfingstmarkt als krönendem Abschluss am Pfingstmontag. Aber es sind gewiss nicht nur Ehninger, die zum Schlemmen und Schlendern vorbeikommen – jedes Jahr bummeln rund 20 000 Menschen durch die Straßen des gerade mal 9400 Einwohner zählenden Orts. „Das ist eine große Veranstaltung für so eine kleine Gemeinde“, sagte die Hauptamtsleiterin Maren Gensel.

 

Der Höhepunkt des Bürgermeisters

Lukas Rosengrün lobte das Engagement seiner Mitarbeiter, die die mehrtägige Veranstaltung organisieren. Ihm gefiel, dass das Festzelt dieses Jahr schon am Donnerstag- und Freitagabend mit Comedy-Auftritten bespielt wurde. „Das war das größte Comedy-Event, das Ehningen je erlebt hat“, sagte der Bürgermeister. Sein persönliches Highlight war dennoch etwas anderes, nämlich der Auftritt des Kinderchors C’Ohrwürmer. Aber nicht nur, weil seine eigenen Kinder dabei mitsingen würden, er sei „ein Fan der ersten Stunde“.

Beliebt bei den Händlern

Beim Pfingstmarkt besiedelten etwa 130 Beschicker die Gegend rund um Garten-, König- und Schlossstraße. Die Waren konnten unterschiedlicher nicht sein: Von Unterwäsche über Dufthölzer, Ledertaschen, Sommerkleider, Nagelscheren, Teppichreiniger, italienischer Feinkost oder Handyhüllen bis hin zu Obst und Gemüse war alles dabei.

„Bei Händlern ist der Markt sehr beliebt, weil nicht nur Sehleute kommen, sondern auch Kaufleute“, sagte Paul Dietrich. Seit acht Jahren ist der Ehninger Pfingstmarkt ein fester Termin für ihn. Er bietet an: Besen, Beeren und Walnüsse. „Früher habe ich nur Besen verkauft, aber die Leute haben das mit Arbeit verbunden“, sagt der Händler mit rumänischen Wurzeln. Drum habe er noch unbehandelte Walnüsse aus seiner Heimat ins Sortiment aufgenommen. Und die Beeren? „Damit der Stand schöner aussieht.“

Bummeln und schwätzen

Elfriede Ullmann und Marianne Keim stöberten an einem Stand mit Tischdecken. Die Schwägerinnen kommen seit vielen Jahren zum Pfingstmarkt. „Man trifft hier viele Leute, die man das ganze Jahr nicht sieht“, sagte Ullmann. Außerdem schätze sie das vielfältige Angebot. „Man hat so seine Lieblingsstände.“ Ihr Favorit: der Gewürzstand. Dort bekomme man ganz tollen Pfeffer, pflichtete ihr ihre Schwägerin bei.

Die Hautnah-Partyband sorgt im Festzelt für Stimmung. Foto: Eibner-Pressefoto

Viel Vergnügen im Vergnügungspark

„Achtung, wir starten“, tönte es aus dem Lautsprecher beim Ufo-Jet. Und da ging es auch schon los, hoch und runter im Kreis, dass es schön im Magen kitzelte. Der Ehninger Koch Andy Bässler war mit seiner Frau und den beiden jüngsten Kindern auf den Rummelplatz gekommen. „Die Großen kommen nicht mehr hier her, die sind abends im Festzelt“, sagte er. Das Fest sei für die ganze Familie „ein Magnet“. Ein Magnet mit Tradition: Dieses Jahr fand der Vergnügungspark zum 99. Mal statt.

Leckeres Essen und freundliche Jugend

14 Food-Trucks waren rund um das Festzelt aufgereiht. Besucher hatten die Qual der Wahl, ob sie Crêpes, Waffel-Bowls oder Eis, Falafel, Texas BBQ Sandwich oder Burger essen sollten. Vor zwei Jahren hatte es zum ersten Mal eine Street Food Fiesta gegeben, als der Musikverein von der Organisation zurückgetreten war. Die Gemeinde war in die Bresche gesprungen und hatte damals und auch dieses Jahr wieder die Food Trucks nach Ehningen geholt. Dahlin Kaiser bot in ihrem Wagen frittierte Kartoffelspiralen an. Ihr Vater half beim Verkauf und war angetan: „Alle sind sehr freundlich, besonders die Jugend. Das ist fantastisch“, sagte er.

Das Wetter spielte mit

Am Pfingstmontag spielte das Wetter perfekt mit: Bei 20 Grad und Sonne war es weder zu heiß noch zu kalt. Samstag und Sonntag war der Wettergott nicht ganz so gnädig. Doch trotz Wind und Regenschauern strömten viele Besucher zur Festwiese. Um eine Matschorgie zu verhindern, schüttete der Bauhof die Wege mit „zig Tonnen“ Schotter auf, wie Brigitte Joppke vom Ordnungsamt mitteilte.

Ein friedliches Fest

Sowohl die Sanitäter des Roten Kreuzes (DRK) als auch die Polizei sprachen von ruhigen Festtagen. „Am Samstag hatten wir ein paar kleinere Vorfälle mit Betrunkenen, aber insgesamt ist es ein sehr friedlicher Verlauf“, sagte ein Polizist. Ab und zu würde ihn und seinen Kollegen beim Streife laufen jemand ansprechen und einen verlorenen Gegenstand melden – oder einen gefundenen.