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Kriminalpolizei schlägt nach verdeckten Ermittlungen bei einer Übergabe in Murr zu. Drei Personen festgenommen.

Dass die Polizei größere Mengen an Rauschgift – in diesem Fall Marihuana – sicherstellt, kommt immer wieder mal vor. „So ein oder zwei Kilogramm, ja. Aber das ist jetzt schon etwas Herausragendes“, sagt Stefan Hermann von der Pressestelle im Polizeipräsidium Ludwigsburg zu dem Coup, der den Kollegen am Wochenende gelungen ist. Am Samstagabend gegen 21.20 Uhr erwischten die Beamten in Murr drei Männer mit zwölf Säcken, in denen sich insgesamt 65,5 Kilogramm Marihuana befanden.

Im Zuge verdeckt geführter Ermittlungen hätten Ermittler der Kriminalpolizei Ludwigsburg Erkenntnisse gewonnen, dass ein 27-Jähriger aus Bietigheim-Bissingen und ein 30-Jähriger aus Ludwigsburg vermutlich am Samstag eine größere Lieferung Rauschgift bekommen könnten, heißt es in der Pressemitteilung. Die Ermittler waren zur Stelle und beobachteten die Anlieferung des Rauschgifts mit einem Lkw durch einen 34-Jährigen. Als die Kartons aus dem Lkw in einen Transporter umgeladen waren, wurden die drei Verdächtigen vorläufig festgenommen.

Wo genau in Murr die Übergabe stattfand oder von wo die Drogen angeliefert wurden, dazu machen die Behörden derzeit noch keinerlei Auskünfte. Ebenso wenig gibt es Informationen darüber, ob die beiden Verdächtigen aus Bietigheim-Bissingen und Ludwigsburg bereits einschlägig vorbestraft sind. Auf jeden Fall wurden alle drei Tatverdächtigen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart einem Haftrichter vorgeführt. Dieser setzte die Haftbefehle in Vollzug und die Männer wurden durch Kriminalbeamte in Justizvollzugsanstalten gebracht.

„Allein am Straßenverkaufswert sieht man ja bereits, dass das eine sehr ordentliche Menge ist“, sagt Stefan Hermann. Etwa 250 000 Euro hätten die 65,5 Kilogramm Marihuana wohl gebracht, der Kilopreis liegt zwischen 3500 und 4000 Euro. „Das hängt auch vom Tagespreis ab. Wenn das Angebot niedrig ist, steigt der Preis“, so Stefan Hermann. Ob dieser Schlag nun zu einer Verknappung des Angebots führen wird, kann  er allerdings nicht einschätzen: „Man weiß ja nicht, wie viele Lieferungen uns durch die Lappen gehen.“ Große Hoffnung, dass das Angebot nun massiv sinken wird, habe er allerdings nicht.