Auf dem Weg zu neuen Windrädern zwischen Backnang und Winnenden haben die Projektbeteiligten den nächsten Schritt vollzogen. Ob der Windpark gebaut wird, ist noch offen.
Das Windpark-Projekt für bis zu drei neue Windräder im Waldgebiet zwischen Backnang und Winnenden macht Fortschritte. Die Stadtwerke Winnenden und Backnang, die Uhl Windkraft Projektierung GmbH & Co.KG sowie die Hofkammer des Hauses Württemberg als Grundstückseigentümer haben kürzlich die Windparkgesellschaft „Hörnle“ offiziell gegründet, um das Vorhaben gemeinsam voranzutreiben.
Fortschritte beim Windpark „Hörnle“ – ein Meilenstein für die Region
„Mit der notariellen Beurkundung, der Gründung der Gesellschaft zur Errichtung und zum Betrieb des Windparks ,Hörnle‘, wurde ein weiterer Meilenstein für die Energiewende in der Region erreicht“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Projektpartner. Sitz der Gesellschaft ist bei den Stadtwerken Winnenden in der Waiblinger Straße 42. Die Gemeinderäte von Backnang und Winnenden hatten sich Ende 2024 mehrheitlich dafür ausgesprochen, sich an der Gesellschaft zu beteiligen. Die Gründung ermöglicht es, frühzeitig in kostenintensive Vorarbeiten und Gutachten zu investieren.
Geplant ist die Errichtung von bis zu drei Windkraftanlagen in den Waldgebieten „Hörnle“ und „Rotenbühl“, die die Gemarkungen von Backnang und Winnenden miteinander verbinden. Das etwa 29 Hektar große Gebiet grenzt an die Gemeinden Allmersbach im Tal, Berglen und Leutenbach. Die Windräder sollen zu den modernsten in der Region gehören und eine Gesamtnennleistung von rund 20 Megawatt erreichen. Erste Prognosen gehen von einem jährlichen Stromertrag von etwa 38 Millionen Kilowattstunden aus, was dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 11 000 bis 15 400 Haushalten entspricht.
Analysen für den Windpark „Hörnle“ laufen
Ob der Windpark tatsächlich gebaut wird, ist offen und hängt von mehreren Faktoren ab. Seit Anfang 2024 laufen Naturschutzuntersuchungen im Gebiet. Zusätzlich startete im Frühjahr 2024 eine zwölfmonatige Windmessung mittels Lidartechnik. Diese Methode misst die Windgeschwindigkeit und -richtung in unterschiedlichen Höhen mithilfe von Lasertechnologie. Die Resultate dieser Analysen, die bis März 2025 erwartet werden, sind von entscheidender Bedeutung für die Bewertung der Wirtschaftlichkeit. Im Falle positiver Ergebnisse ist geplant, Bürgerinformationsveranstaltungen durchzuführen. Zudem soll das Genehmigungsverfahren vor den Sommerferien 2025 in Gang gesetzt werden. Die Projektverantwortlichen haben aber bereits deutlich gemacht, dass dort nur maximal große Anlagen mit einer Nabenhöhe von rund 200 Metern wirtschaftlich sein werden.
Die Projektgesellschaft wurde gegründet, um die Planung, den Bau und den Betrieb des Windparks „Hörnle“ effizient zu steuern und die Verantwortung zwischen den beteiligten Partnern klar zu regeln. Die Stadtwerke Backnang und Winnenden sichern sich strategische Schlüsselpositionen: Mit je mindestens 25,1 Prozent behalten sie gemeinsam eine Sperrminorität und zusammen eine Mehrheit von mindestens 50,2 Prozent. Dies garantiert, dass die Entscheidungsgewalt überwiegend bei den kommunalen Partnern liegt.
Kosten und Risiken: Wer trägt die Last?
Die Kosten der Planung belaufen sich auf etwa 300 000 bis 400 000 Euro. Diese Ausgaben teilen sich die Projektpartner entsprechend ihrer Anteile. Das finanzielle Risiko ist nicht unerheblich: Sollten die Gutachten negativ ausfallen oder andere Hürden den Bau verhindern, wären die bisher investierten Mittel verloren. Dennoch sehen die Verantwortlichen in dem Projekt eine wichtige Chance für die Energiewende. Sollten die Planungen wie vorgesehen verlaufen, könnte der Bau der Windräder in den Jahren 2026 und 2027 beginnen. Die Inbetriebnahme wäre dann für Ende 2027 denkbar. Die Zeit bis dahin wird für eine umfassende Standortplanung und die Sicherung aller rechtlichen Voraussetzungen genutzt.