Wo die Kugeln rollen: Bowling, das deutsche Einwanderer in den USA erfunden haben, mache in jedem Alter Spaß, sagt Carina Knöbl vom Bowlingcenter in Fellbach. Foto: Gottfried Stoppel

Im Dream-Bowl in Fellbach hat die ganze Familie – vom Kindergartenkind bis zu den Großeltern – Spaß. Es gibt Bowlingbahnen, Billardtische, Darts, Tischkicker und noch mehr. Aber was ist eigentlich Bowling im Unterschied zum Kegeln?

Ein flinker Wechsel der Fußbekleidung – raus aus den Straßenschuhen und hinein in die meist mehrfarbigen sneakerähnlichen Bowlingschuhe mit den Gleitsohlen aus Leder oder Teflon. Und schon kann der Spaß im Dream-Bowl in Fellbach beginnen: Strike. In der Sport- und Freizeitstätte mit Bistro und Restaurant im ersten Stock des Rems-Murr-Centers werden auf 18 Bahnen gerne die Kugeln gerollt – und zwar von allen Generationen gleichermaßen.

Verspielte Naturen egal welchen Alters haben auf den insgesamt 2400 Quadratmetern mit Bowling und vielen anderen Zeitvertreiben eine Menge Spaß. „Wir sind eben ein Familienunternehmen für die ganze Familie“, sagt Carina Knöbl und lächelt. Ihr Vater betreibt das Dream-Bowl in Fellbach schon seit 1996. Jetzt, mit 65 Jahren, will er die „Balls and Pins“ nach und nach ganz an seine Tochter übergeben.

Die Entstehung des Bowlingsports in den USA ist reichlich kurios. Deutsche und niederländische Einwanderer hatten das Kegeln aus ihrer alten Heimat mit in die neue Welt gebracht. Doch 1837 erließ der Staat Connecticut ein Kegelverbot, weil er die Betätigung als Glücksspiel einstufte. Tatsächlich wurde bei dem Spiel Geld eingesetzt, es wurde gewettet und auch kräftig betrogen. Um das ungeliebte Verbot zu umgehen, fügten ein paar besonders kluge Zeitgenossen in Amerika den ursprünglich neun Kegeln kurzerhand einen zehnten hinzu. Sie stellten diese im Dreieck statt im Viereck auf und nannten sie kurzerhand „Pins“. Schon war das neue Sportspiel Bowling geboren, das mittlerweile dem etwas angestaubten Kegeln auch hierzulande nahezu ganz den Rang abgelaufen hat.

Für wen eignet sich Bowling? Bowling könnten bereits Kinder ab einem Alter von vier bis fünf Jahren spielen, sagt Carina Knöbl. „Wir haben unterschiedlich schwere Bowlingkugeln. Die sind zwar alle gleich groß, sie haben alle einen Umfang von 68,58 Zentimeter, aber sie haben verschiedene Gewichte drinnen. Das geht von sechs Pfund bis maximal 15 Pfund.“ Damit auch die kleinen Gäste ein Erfolgserlebnis haben, seien alle Bowlingbahnen mit Banden ausgestattet. „Die bekommen sie bis maximal zu ihrem neunten Lebensjahr oder einer Körpergröße von 1,37 Meter aufgestellt, da die Banden ab einem gewissen Kraftaufwand sehr leicht brechen können“, sagt Carina Knöbl. Die Buchstaben S, M, L und XL auf den Kugeln würden die Größe der Fingerlöcher angeben. Und Bowlingschuhe gebe es bereits ab Größe 27, sagt die Geschäftsführerin, die oft größere Gruppen, darunter viele Familien, bei sich begrüßt. „Bowling ist beliebt, gerade weil vom Kindergartenkind bis zu den Großeltern alle mitmachen können.“

Was ist der genaue Unterschied zwischen Kegeln und Bowling? Eine sportliche Herausforderung sei beides, sagt Carina Knöbl, aber Bowling sei einfach etwas moderner. Das Kegeln sei über all die Jahre ziemlich gleich und traditionell geblieben, während das Bowling gewachsen sei und sich weiterentwickelt habe. „Aber einen Spielbetrieb in Ligen gibt es beim Kegeln genauso wie auch beim Bowling. Bei uns im Fellbacher Dream-Bowl finden beispielsweise regelmäßig auch Liga-Wettkämpfe statt.“ Außerdem, so die Geschäftsführerin, würden auf den Bahnen mit internationaler Norm mehr als zehn Mannschaften aus dem ganzen Rems-Murr-Kreis sowie dem Raum Esslingen trainieren.

Was kann man außer Bowling noch alles im Dream-Bowl spielen? Es gibt Darts, Tischkicker, Basketball und andere Fungeräte wie das Airhockey, das mit einem Puck und einem Schläger gespielt wird, der aussieht wie ein Aschenbecher mit Griffen. „Aus dem Tisch strömt gleichmäßig Luft heraus, und man muss versuchen, möglichst viele Tore zu schießen und Gegentreffer zu verhindern“, sagt Carina Knöbl.

Wie schaut es mit Essen und Trinken aus? Im Dream-Bowl gibt es einen großzügigen Gastrobereich mit einem geräumigen Bistro in Cowboy-Atmosphäre und einem Restaurant mit 100 Sitzplätzen in Westernatmosphäre, das sich auch für Familien- und Firmenfeiern eignet. „Wir haben drei Mitarbeiter in der Küche, und unser Restaurantleiter Kaua Ibo kümmert sich bestens um die Gäste“, sagt Carina Knöbl. Serviert werden Burger, Steaks, Schnitzel, schwäbische Spezialitäten wie Kässpätzle und mehr und – natürlich – bevorzugt auch Salate. „Für die Sportler bei uns“, sagt die Chefin.

Wie kommt man hin? Das Dream-Bowl im Rems-Murr-Center, Bühlstraße 140, am östlichen Rand von Fellbach ist über die Stuttgarter Straße gut mit dem Auto zu erreichen. Vom Bahnhof Fellbach aus fahren die Buslinien 215 und 60 in wenigen Minuten zur Bushaltestelle in unmittelbarer Nähe.

Was es kostet und wann geöffnet ist

Öffnungszeiten
Montag und Dienstag sind Ruhetage. Mittwoch, Donnerstag von 15 bis 23 Uhr, Freitag 14 bis 1 Uhr, Samstag 10 bis 1 Uhr und Sonntag 10 bis 22 Uhr.

Preise
Eine Bahn gibt es ab 22 Euro pro Stunde. Familien bezahlen 28 Euro, der Normaltarif liegt bei 34 Euro. Freitags, samstags und vor Feiertagen ab 19 Uhr kosten die Bahnen pro Stunde 46 Euro für alle. Günstig bowlen lässt sich samstags, sonntags und an Feiertagen vor 14 Uhr. Dann liegt der Einheitsbetrag bei 22 Euro pro Bahn und Stunde. Kinder bis 18 Jahren bekommen Leihschuhe für 1,50 Euro, alle anderen zahlen 2,50 Euro. Billard kostet mittwochs und donnerstags 10 Euro, ansonsten 12 Euro. Mehr Informationen unter www.dreambowl.de oder unter 0711/58 80-69.