Klaus Lang, Thomas Weidle, Raphael Graf von Deym (von links) durchtrennen das Band zu Einweihung des Dr. Klaus Lang-Hauses. Foto: Caritasverband für Stuttgart//Lea Theweleit

Vor kurzem hat der Caritasverband in der Neckarvorstadt eine neue Hilfseinrichtung eröffnet: Im ehemaligen Gemeindezentrum St. Martin in Bad Cannstatt sollen künftig 25 psychisch kranke Menschen eine neue Heimat finden.

Im ehemaligen Gemeindezentrum St. Martin hat der Caritasverband vor Kurzem das Dr.-Klaus-Lang-Haus eröffnet. Dort, in der Brückenstraße 25, wird ein Lebensort für 25 psychisch erkrankte Menschen im Betreuten Wohnen entstehen. Bis es so weit ist, wird hier das Adaptionszentrum „Haus im Süden“ übergangsweise eine neue Heimat finden. Im Adaptionszentrum leben Menschen, die eine Suchttherapie gemacht haben und auf ihrem Weg zurück ins eigenständige Wohnen und Arbeiten begleitet werden. Das bisher in der Rotebühlstraße in Stuttgart-West beheimatete Adaptionszentrum zieht interimsweise in das komplett modernisierte und begrünte Gebäude um.

Namensgeber erlebte „Glücksmoment“

Das Dr.-Klaus-Lang-Haus ist nach dem ehemaligen Stuttgarter Finanzbürgermeister benannt. Lang war persönlich zur Eröffnung gekommen und sagte gegenüber dem Caritasverband, für ihn sei diese Einweihung ein „besonderer Glücksmoment“.

Klaus Lang wurde in der Hallstraße 29 geboren und hat dort die ersten Jahre seiner Kindheit verbracht, bis ein Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg sie beendet habe. In der Martinskirche wurde er getauft und feierte dort auch seine Erstkommunion. Der Farbholzschnitt „Das blaue Paar“ von HAP Grieshaber im Saal des ehemaligen Gemeindezentrums ist eine Spende Langs, zudem hat seine Stiftung das Projekt mitfinanziert. Er wünschte dem Haus und seinen Bewohnern, dass sie sich hier wohl und geborgen fühlen und möglichst bald wieder am normalen Leben teilnehmen könnten.

Stellvertretender Stadtdekan segnete das Haus

Caritasvorstand Raphael Graf von Deym erklärte, dass es Mut, Geduld, Zuversicht und Kooperation gebraucht habe, das Projekt fertigzustellen. Und Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler betonte, dass Cannstatt schon immer ein sozialer Stadtbezirk gewesen sei und es hier ein hohes Maß an Toleranz und Akzeptanz für jene gebe, die aus dem Raster fallen. Er freue sich über jeden, dem hier geholfen wurde und der wieder in der Gesellschaft stehe. Einen Segen fürs Haus sprach dann der stellvertretende Stadtdekan Michael Heil. Die Stuttgarter Caritas hat rund fünf Millionen Euro investiert für die Modernisierung und das energetische Sanieren.