Nach dem Amoklauf eines 71 Jahre alten Sportschützen in Dossenheim befragt die Heidelberger Polizei weitere Zeugen der Tat und vernimmt die Verletzten im Krankenhaus. Auch aus der Obduktion der zwei getöteten Männer erhoffen sich die Ermittler neue Hinweise. Foto: dpa

Nach dem Amoklauf eines 71 Jahre alten Sportschützen in Dossenheim befragt die Heidelberger Polizei weitere Zeugen der Tat und vernimmt die Verletzten im Krankenhaus. Auch aus der Obduktion der zwei getöteten Männer erhoffen sich die Ermittler neue Hinweise.

Dossenheim/Heidelberg - Nach dem Amoklauf eines 71 Jahre alten Sportschützen in Dossenheim befragt die Heidelberger Polizei an diesem Donnerstag weitere Zeugen der Tat. Die Verletzten würden im Krankenhaus vernommen, sagte ein Polizeisprecher. Auch aus der Obduktion der zwei getöteten Männer erhoffen sich die Ermittler neue Hinweise zum genauen Ablauf der Tat.

Den Großteil des Amoklaufs vom Dienstagabend hat die Polizei bereits rekonstruiert: Der Rentner war mit den Worten „Ich bring' Euch alle um“ in eine Versammlung von Wohnungseigentümern gestürmt und hatte das Feuer eröffnet. Zwei 82 und 54 Jahre alte Männer starben. Unter den fünf schwer verletzten Opfern ist auch die 70 Jahre alte Ehefrau des Rentners. Am Ende schoss sich der Mann in den Kopf. Wiederbelebungsversuche scheiterten.

Die Ermittler wollen im nächsten Schritt der Untersuchungen auch die Spuren am Tatort genauer unter die Lupe nehmen. „Wir haben zwar Blutspuren, aber wir wissen ja nicht, von wem“, erläuterte der Sprecher. Dies sei wichtig, um zu wissen, wie die Tat abgelaufen sei. „Auch wenn sich der Täter selbst getötet hat, und keine Anklage erhoben wird, rekonstruieren wir das Tatgeschehen ganz genau.“

"Eventuell liegt auch noch Munition drin"

Bei der Versammlung am Dienstagabend war es zum Streit um die Nebenkostenabrechnung gekommen. Schließlich warf der Verwalter der Eigentümergemeinschaft den aufgebrachten Mann aus dem Raum. Kurz darauf kam er zurück und feuerte aus einer großkalibrigen Waffe insgesamt 17 Schüsse ab, viele davon direkt auf die Anwesenden. Einschusslöcher in einem Fenster zeugen von der Tat.

Der Rentner besaß laut Polizei sieben Waffen. Das wissen die Ermittler allerdings bislang nur aus dem Melderegister. Zunächst war es nicht gelungen, den Waffenschrank des Mannes zu öffnen. Wenn der Schlüssel nicht auftauche, müsse der Tresor aufgebrochen werden, sagte der Polizeisprecher. Um den Schlüssel zu finden, solle am Donnerstag auch das Auto des Täters genau durchsucht werden. „Eventuell liegt auch noch Munition drin.“