Wer verbirgt sich unter der Spiderman-Maske? Der Dortmunder Torschütze Pierre-Emerick Aubameyang Foto: Getty Images/Bongarts

Als er seinen Treffer zum 2:0 versenkt hatte, fischte der Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang eine Spiderman-Maske aus seinem Stutzen. Dahinter steckt ein Versprechen an einen Dreijährigen.

Als er seinen Treffer zum 2:0 versenkt hatte, fischte der Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang eine Spiderman-Maske aus seinem Stutzen. Dahinter steckt ein Versprechen an einen Dreijährigen.

Dortmund - Auch nach dem Schlusspfiff posierte der Bayern-Schreck als Spiderman. Auf Wunsch der vielen Fotografen streifte sich Pierre-Emerick Aubameyang die Stoffmaske des Comic-Helden wieder und wieder über den Kopf. Der vielbeachtete Gag des Gabuners, der seinen Treffer zum 2:0-Endstand im Supercup gegen die Münchner mit der aus dem Stutzen gefischten Maske gefeiert hatte, passte zur ausgelassenen Stimmung der Dortmunder. „Das habe ich meinem Sohn Curtis zu seinem dritten Geburtstag versprochen“, kommentierte Aubameyang seine Verwandlung zum Superhelden.

Die Aktion des ohnehin als Paradiesvogel bekannten Stürmers bereitete auch seinem Trainer mächtig Spaß. „Ich bin Kummer gewohnt“, scherzte Jürgen Klopp und erinnerte an den ehemaligen Mainzer Profi Félix Borja, der seine drei Treffer beim 3:0 Ende 2007 im Zweitliga-Duell gegen Alemannia Aachen mit einer Gespenster-Maske bejubelt hatte. Mit breitem Grinsen fügte der ehemalige FSV-Coach Klopp hinzu: „Ich bin ja schon froh, dass sich nicht auch noch Kevin Großkreutz bei der Siegerehrung die Spiderman-Maske übergezogen hat.“

"Wir sind jetzt Supercup-Rekordsieger - es gibt Schlimmeres"

Wie schon im Vorjahr gewann seine Mannschaft den ersten Titel der Saison - mit einem verdienten Sieg über die Bayern. Damit geht die Trophäe zum insgesamt fünften Mal nach Dortmund. Klopp wollte den Erfolg zwar nicht überbewerten, machte aus seinem Stolz aber keinen Hehl: „Wir sind jetzt Supercup-Rekordsieger - es gibt Schlimmeres. Da machen wir ein T-Shirt draus.“

Doch die Erfahrung aus dem Vorjahr lehrt, das verdiente 2:0 durch die Tore von Henrich Mchitarjan und Aubameyang nicht überzubewerten. Schließlich lag die Borussia trotz des verheißungsvollen 4:2 im August 2013 am Ende der Saison stattliche 19 Punkte hinter dem Meister aus München. Nicht zuletzt deshalb riet Sebastian Kehl, der wegen des Fehlens von Weltmeister Mats Hummels noch einmal die Kapitänsbinde trug, allen Beteiligten zu einer realistischen Sicht der Dinge: „Dieses Spiel war noch kein Maßstab dafür, was beide Teams in der Saison leisten können. Die Bayern bleiben Favorit.“

Im Gegensatz zu den Double-Siegern aus München scheinen die Dortmunder aber besser für den Ligastart in eineinhalb Wochen gerüstet zu sein. Nur drei Tage nach dem bedenklichen 0:4 im letzten Test beim FC Liverpool wirkte das Team wie ausgewechselt. „Es ging für uns auch darum, auf das zu reagieren, was in Liverpool war. Das war das krasse Gegenteil von dem, wie wir Fußball spielen wollen. Heute konnte ich unseren Fußball wiedererkennen“, lobte Klopp.

Vor allem Mchitarjan und Aubameyang befinden sich in prächtiger Form. Zudem gibt es dank der Zukäufe der Profis Ciro Immobile und Adrian Ramos mehr Variationsmöglichkeiten in der Offensive. Der diesmal als Spielmacher eingesetzte Jonas Hofmann geht nach dem starken Auftritt der Borussia optimistisch in die Saison. Zwar verzichtete er auf Kampfansagen an die Bayern, ist aber guter Dinge, dass der Vorsprung des Erzrivalen diesmal nicht so üppig ausfällt: „Die Konkurrenz in unserem Kader hat sich vergrößert. Wir sind breiter aufgestellt und haben deshalb eine höhere Qualität.“