Borussia Dortmund gegen Bayer 04 Leverkusen: Torschütze Jonas Hofmann (BVB, Mitte) freut sich über sein Tor zum 1:0 mit Marcel Schmelzer (rechts) und Mats Hummels (links) Foto: Pressefoto Baumann

Elftes Spiel, elfter Sieg: Borussia Dortmund scheint sich unter Thomas Tuchel zu einem ernsthaften Bayern-Kontrahenten zu entwickeln. Gegen Westrivale Leverkusen haben die Schwarz-Gelben ihre Reifeprüfung bestanden.

Dortmund - Borussia Dortmund hat die historische Siegesserie auch gegen Angstgegner Bayer Leverkusen fortgesetzt und den FC Bayern München an der Tabellenspitze wieder verdrängt. Die Elf von Trainer Thomas Tuchel feierte am Sonntag beim 3:0 (1:0) im Westderby gegen die Werkself den elften Sieg im elften Pflichtspiel der Saison.

Damit startete der BVB zum zweiten Mal in der Clubgeschichte mit der Optimalausbeute von 15 Punkten aus den ersten fünf Liga-Spielen. Die Leverkusener, die in den vergangen beiden Jahren in Dortmund gewonnen hatten, mussten dagegen schon die dritte Bundesliga-Pleite in Serie einstecken.

Vor 81.359 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park erzielten Jonas Hofmann (19.), Shinji Kagawa (58.) und Pierre-Emerick Aubameyang mit seinem sechsten Saisontor (74.) die Treffer für den BVB, der gegen den Champions-League-Teilnehmer die erste echte Reifeprüfung der Saison bestand. Zwei Wochen vor dem Gipfeltreffen beim FC Bayern scheinen sich die Westfalen wieder zum echten Herausforderer zu entwickeln.

„Das war ein verdienter Sieg“

„Wir hätten auch früher den Sack zumachen können. Wir haben Leverkusen genau analysiert und wussten, wie wir zu spielen haben. Wir haben es gut gemacht, standen hinten sicher und haben kaum Chancen zugelassen. Das war ein verdienter Sieg“, sagte Torschütze Hofmann und genoss die gute Stimmung im Stadion: „Wir hören schon wieder die ersten Meisterschaftsgesänge. Wir lassen die Fans weiter träumen und verfolgen unseren Weg.“

Das Ergebnis auf dem Rasen kann sich dabei sehen lassen. Der DFB-Pokalfinalist setzte mit flüssigem Kombinationsfußball auf Offensive und spielte mutig nach vorn. Die Leverkusener versuchten das Dortmunder Spiel früh zu stören, offenbarten aber in der Defensive Lücken.

So waren die ersten Torchancen die logische Folge. Erst prüfte der seit Wochen glänzend aufgelegte Henrich Mchitarjan den Bayer-Keeper Bernd Leno mit einem Schuss von der Strafraumgrenze (13.), dann setzte Ilkay Gündogan nach Zuspiel von Shinji Kagawa den Ball knapp neben das Tor (15.).

Führung resultierte aus einem Fehler von Leno

Die Dortmunder Führung resultierte allerdings aus einem Fehler von Leno. Nach einem langen Ball von Kagawa sprang der Schlussmann beim Rauslaufen am Ball vorbei, Hofmann musste den Ball nur noch ins Tor schieben. Der Ex-Mainzer durfte von Beginn an auflaufen, weil Marco Reus nach dessen Zehenbruch noch geschont wurde.

Und Bayer? Die Leverkusener, die unter der Woche noch mit einem 4:1 gegen BATE Borissow in der Königsklasse gestartet waren, brauchten gut 20 Minuten, um sich vom Anfangsdruck zu erholen. Dann aber hatte Javier „Chicharito“ Hernandez die erste Chance, als er frei auf Roman Bürki zulief und scheiterte (20.). Dazu kam Kevin Kampl gegen seinen Ex-Club zu einer Schussgelegenheit, auch hier war Bürki zur Stelle (38.).

In einer ansehnlichen Bundesligapartie ging es auch in der zweiten Halbzeit mit Tempofußball weiter. Erst scheiterte Aubameyang an Leno (51.), im Gegenzug war Hernandez frei durch. Der Mexikaner wurde durch einen Schubser von Marcel Schmelzer aus dem Tritt gebracht, was ein Elfmeter wert gewesen wäre (52.).

Der BVB im Glück, und sechs Minuten später auch wieder im Torjubel. Über Gündogan und Mchitarjan kommt der Ball zu Kagawa, der den Ball an Leno vorbei ins Tor schiebt. Und es kam noch schlimmer für Leverkusen: Nach Foul von Wendell an Matthias Ginter zeigte Schiedsrichter Deniz Aytekin auf den Punkt, Aubameyang traf sicher zum 3:0. Der Ex-Leverkusener Gonzalo Castro hätte bei einem Pfostenschuss sogar noch erhöhen können (90.).