Die Staatsministerin für Digitales Dorothee Bär zeigt sich leicht bewaffnet bei der Verleihung des Deutschen Computerspielpreises. Der mit dem Leuchtschwert und der wirklich mutigen Krawatte ist Bundesminister Andreas Scheuer. Foto: dpa-Zentralbild

Dorothee Bär bedient bei der Verleihung des Deutschen Computerspielpreises so manche Fetisch-Phantasien. Das gefällt nicht jedem.

Stuttgart - Schon lange nichts mehr gehört von Dorothee Bär. Doch nun hat sich die Staatsministerin für Digitalisierung eindrucksvoll in Erinnerung gerufen, und zwar mit einem nicht zu übersehbaren Latex-Dirndl, dass die CSU-Politikerin kürzlich bei der Preisverleihung zum Deutschen Computerspielpreis trug. Ihr Parteikollege Andreas Scheuer, seines Zeichens Minister im selben Ressort, war auf der Bühne ebenfalls leuchtschwertschwingend zugegen, doch kaum jemand wird das bemerkt haben. Dafür aber Bärs Superheldinnen-Pelle, die gewissermaßen unter den Augen quietscht und stellenweise fiese Bremsspuren im öffentlichen Bewusstsein hinterlassen hat.

Die Häme ist nur insofern akzeptabel, als es den Schnitt und die Farbgebung des Kleides betrifft, den die österreichische Designerin Marina Hoermanseder (schneiderte auch schon für Lady Gaga) verantwortet. Kautschukklamotten findet manche ja total erotisch; doch bei Dorothee Bärs außergewöhnlichem Outfit denkt man eher an zwei rote Eiskugelbehälter mit elastischem Wundverband, der an den Hüften blutig nässt. Dazu die weißen Business-Pumps, die eher zu Scheuers Krawatte passen als zum Latex. Ein Hingucker, ja. Aber nicht wirklich sexy.