Zwei Regenbögen strahlen über Stuttgart. Foto: Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttg/Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttg

Wunderbares Naturschauspiel über Stuttgart: Zwei Regenbögen zieren am Samstagabend den Himmel über der Landeshauptstadt. Es ist ein seltenes Naturschauspiel.

Stuttgart - Die Stuttgarter staunten wohl am frühen Samstagabend, als sie in den Himmel blicken. Über der Landeshauptstadt zierten zwei Regenbögen den Himmel. Das Naturschauspiel konnte von Fotograf Andreas Rosar mit der Kamera eingefangen werden und soll von 20.15 bis 21 Uhr am Himmel zu sehen gewesen sein.

Dass am Himmel ein doppelter Regenbogen prangt, kommt sehr selten vor. Warum das so ist, hat uns Uwe Schickedanz vom Deutschen Wetterdienst schon im Jahr 2017 erklärt. Auch damals war das Schauspiel am Himmel über Stuttgart zu sehen. Schickedanz sagt: „Physikalisch gesehen gibt es immer zwei Regenbogen, von denen jedoch in den meistens Fällen nur der Hauptregenbogen zu sehen ist.“

Warum ist der zweite Regenbogen schwächer?

Um überhaupt Teile des Regenbogens am Himmel sehen zu können, muss die Sonne sehr tief stehen. Dadurch lässt sich auch erklären, weshalb es im Winter häufiger einen Regenbogen gibt als im Sommer. Denn: Im Winter steht die Sonne länger tief als in den restlichen Jahreszeiten.

Und warum ist der zweite Regenbogen immer schwächer? Dass der Nebenregenbogen, wenn er denn zu sehen ist, deutlich schwächer ist als der Hauptregenbogen lässt sich Schickedanz zufolge so erklären: „Weil Nebenregenbogen durch doppelte Lichtbrechung im Regenbogen entstehen, wird das Licht dieses Bogens abgeschwächt.“

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Hinzu kommt Schickedanz zufolge: „Je stärker der Regen und je dunkler die Wolkenwand, vor der sich der Regenbogen abbilden kann, desto leuchtender erscheint der Regenbogen.“ Und genau in diesen Fällen besteht dann die Möglichkeit, nicht nur den Haupt-, sondern auch den Nebenregenbogen zu sehen.

Ganz generell entsteht ein Regenbogen durch Brechung des weißen Sonnenlichts entsteht. „In den Wassertröpfchen werden die Spektralanteile unterschiedlich stark gebrochen. Dadurch entsteht eine Art Prisma, das das von uns als weiß wahrgenommene Sonnenlicht in ein Spektral zerlegt“, sagt Schickedanz. „Im günstigsten Fall bildet das einen Halbkreis, also einen Bogen. Außen ist dann Rot zu sehen, denn das sind die langwelligsten Anteile. Innen wiederum sieht man Blau und Violett.“