Ein 19-Jähriger soll erst einen neunjährigen Jungen und dann einen früheren Schulfreund ermordet haben. Über seinen Anwalt räumt er vor Gericht die Bluttaten ein. Emotionen zeigt er dabei nicht.
Bochum - Zum Prozessauftakt um den Doppelmord von Herne hat der 19-jährige Marcel H. über seinen Verteidiger eingeräumt, die Bluttaten an einem Nachbarsjungen und einem ehemaligen Schulfreund begangen zu haben. „Der Angeklagte betont, dass er den Anklagevorwürfen nicht entgegentritt“, sagte sein Anwalt Michael Emde zum Prozessauftakt am Freitag am Bochumer Landgericht. Zu Einzelheiten wolle der 19-Jährige aber keine Angaben machen - auch nicht zu seinem Lebenslauf.
„Ich gewichte das als Geständnis“, sagte Emde in einer Prozesspause. Zuvor hatte es Irritationen gegeben, ob die knappe Aussage vor Gericht juristisch als Geständnis gewertet werden kann. „Mein Mandant hat durch mich einräumen lassen, dass die Fakten aus der Anklageschrift richtig sind.“
Marcel H. wird vorgeworfen, am 6. März 2017 zunächst den neunjährigen Nachbarsjungen Jaden und einen Tag später einen 22-jährigen Ex-Schulfreund erstochen zu haben. Das Motiv soll unter anderem Mordlust gewesen sein. Bilder der schrecklich zugerichteten Leichen waren später im Internet aufgetaucht. Zum Prozessauftakt zeigte der Angeklagte keinerlei Emotionen.