Eine Legende des brasilianischen Fußballs: Roberto Carlos. Foto: AFP

Er hat Freistöße getreten wie kein anderer: Der brasilianische Ex-Fußballer Roberto Carlos. Jetzt werden in einem ARD-Bericht Doping-Vorwürfe gegen ihn erhoben. Carlos will sich dagegen wehren.

Berlin - Der ehemalige Fußball-Weltmeister Roberto Carlos will juristische Schritte gegen einen ARD-Bericht einleiten. „Ich weise die unverantwortlichen Anschuldigungen des deutschen Senders ARD vehement zurück und versichere, dass ich niemals irgendwelche Substanzen benutzt habe, um mir irgendwelche Vorteile gegenüber meinen Kollegen auf dem Spielfeld zu verschaffen“, schrieb der Brasilianer am Sonntag auf seiner Facebook-Seite.

Dem Bericht zu Folge sieht sich Brasiliens Fußball mit Dopingvorwürfen konfrontiert. Die Anti-Doping-Agentur des Landes habe in einem 200 Seiten starken Bericht die Praktiken eines Arztes dokumentiert, der mit verbotenen Mitteln gearbeitet haben soll und nach eigenen Angaben auch einen brasilianischen Nationalspieler behandelt habe, berichtete die ARD-Dopingredaktion am Samstag. Das Dossier, in dem der Name von Roberto Carlos stehen soll, stamme bereits aus dem Jahr 2015 und soll auch der Staatsanwaltschaft in São Paulo vorliegen.

Rechtliche Schritte

In einem verdeckt gedrehten Video erklärt der angebliche Doping-Arzt demnach, mit welchen Mitteln er eine Reihe von Topsportlern behandelt habe, darunter auch Roberto Carlos. Der Weltmeister von 2002 bestreitet dies: „Die Geschichte zitiert den Namen eines Arztes, den ich in meinem Leben nicht gekannt habe und ich habe meine Anwälte beauftragt, rechtliche Schritt einzuleiten“, schrieb der 44-Jährige.

Laut ARD sei der Mediziner auch bei der Manipulation von Dopingtests behilflich gewesen. Er habe auch von dem Sender eingesetzten Lockvögeln hochwirksame und gesundheitsgefährdende Hormonpräparate verkauft, die auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur stehen, so der Bericht. Anfragen der ARD zu einer möglichen Zusammenarbeit von Spielern der brasilianischen Fußball-Nationalmannschaft mit dem Arzt habe der nationale Verband CBF unbeantwortet gelassen.