Wegen Betrug angeklagt: Radprofi und Dopingsünder Stefan Schumacher Foto: dpa

Für Nationale Anti-Doping-Agentur hätte eine Verurteilung Schumachers abschreckende Wirkung.

Stuttgart/Bonn - Mit großem Interesse verfolgt die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) den Fall Stefan Schumacher. Der 30-jährige Radprofi aus Nürtingen ist der erste überführte Dopingsünder, der in Deutschland wegen Betrugs angeklagt wird. "Es wäre ein wegweisendes und sehr gutes Signal, wenn Doping nach der gängigen Rechtsprechung als Betrug gesühnt werden kann", sagt Lars Mortsiefer, Vorstandsmitglied und Rechtsexperte der Nada, "es wäre ein weiteres Schwert, das die Ermittlungsbehörden in der Hand hätten. Eine Verurteilung Schumachers hätte sicher abschreckende Wirkung." Etliche Sportrechtsexperten erwarten die Verhandlung allerdings auch mit einiger Skepsis. Sie fürchten, der Weg über ordentliche Gerichte könnte auch in einer juristischen Sackgasse enden.

Das Strafverfahren gegen Stefan Schumacher wird unter dem Aktenzeichen 16 KLs 211 Js 88929/08 vor der 16. Großen Strafkammer des Landgerichts Stuttgart geführt. Wann die Hauptverhandlung beginnt, ist offen. "Ein zeitlicher Horizont", sagt Lars Kemmner, Sprecher des Landgerichts, "steht bislang noch nicht fest."