Dominik Salz hält seinen Kopfschutz in der Hand und freut sich über sein Profidebüt. Foto: imago//Melanie Zink

Es hat was von einem kleinen Fußball-Märchen. Dominik Salz feiert beim 3:2 des Karlsruher SC bei der SpVgg Greuther Fürth in der Nachspielzeit sein Profidebüt – im Alter von 37 Jahren.

Eingewechselt in der dritten Minute der Nachspielzeit für den Georgier Budu Zivzivadze, zwei Sprints, ein Ballkontakt, 590 gelaufene Meter. Kein Tor erzielt, keines vorbereitet, keine Karte kassiert. Im Normalfall ist solch ein Kurzarbeiter nicht zwingend eine Erwähnung wert. Im Fall von Dominik Salz gestaltet sich das dann aber doch komplett anders. Denn der Stürmer des Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC feierte am Samstag beim 3:2-Sieg bei der SpVgg Greuther Fürth mit diesem Blitzauftritt sein Profidebüt – und das im stolzen Alter von 37 Jahren. „An alle unter 37: Ihr habt noch ein bisschen Zeit! Glückwünsche an Dominik Salz zum Debüt in der 2. Bundesliga!“, schrieb der KSC beim Kurznachrichtendienst X.

 

Der Stürmer mit dem markanten Kopfschutz hatte sich in seiner bisherigen Karriere ausschließlich im Amateurfußball einen Namen gemacht. Auf Fünftliga-Niveau war Salz jahrelang nicht nur als Mentalitätsmonster bekannt, sondern auch als ein gefürchteter Knipser: In der Oberliga stehen in 268 Spielen 129 Treffer zu Buche.

Höher spielte er in seiner gesamten Laufbahn allerdings nur 17 Mal in der Regionalliga bei den Stuttgarter Kickers (2009/10), wo auch sein Bruder Manuel schon im Tor stand, und bei der SG Sonnenhof Großaspach (2021/22) – mit überschaubarer Ausbeute von vier Toren. Vom Fautenhau aus zog es ihm im vergangenen Sommer zum KSC.

Beim Neustart der zweiten Mannschaft in der sechstklassigen Verbandsliga Nordbaden ist er als Führungsspieler gefragt. Proficoach Christian Eichner beförderte ihn nach oben, da VfB-Leihgabe Luca Pfeiffer ausfiel. „Ich kenne ihn ja schon ewig, ohne dass wir uns so richtig kennen“, sagte der KSC-Trainer.

Aus der Abteilung Attacke

Sachlich begründete er, warum er Salz mitnahm und einwechselte. „Es ist einfach ein Spieler, der für bestimmte Momente mal da sein kann. Er kann, wenn du zurück liegst einen Kopfball rein wuchten, kann hinten einen raus köpfen – je nachdem wie es steht. Attackiert alles, was nicht relativ schnell verschwunden ist“, erklärte Eichner. „Das sind grundsätzlich Attribute, die die zweite Liga herzlich willkommen heißt“, so der Coach.

Und was sagte Salz selbst zu seinem eigenen kleinen Fußball-Märchen? „Meine Gänsehaut hatte Gänsehaut.“ Schöner lassen sich Glücksgefühle kaum beschreiben.