Nachwuchsretter Thilo war mit seinen sieben Wochen der jüngste Teilnehmer. Foto:  

Bei ihrer Jahreshauptversammlung zieht die DLRG-Ortsgruppe Leonberg eine positive Bilanz für 2022. Stark investiert wird in Aus- und Fortbildung.

„2022 war deutlich einfacher als die Jahre davor. Und es war für unsere Ortsgruppe ein erfolgreiches Jahr.“ Oliver Sauermann stand die Freude ins Gesicht geschrieben, als er vor zahlreichen Mitgliedern und Gästen aus Lokalpolitik und Wirtschaft über das Ende der Einschränkungen durch die Coronapandemie sprach. Stolz verkündete der Vorsitzende der Ortsgruppe Leonberg der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ein Wachstum bei den Mitgliederzahlen von 426 auf 467 und damit das Ende des Mitgliederschwunds der vergangenen zwei Jahre.

Viel Geld wurde für die Aus- und Fortbildung der Mitglieder eingestellt. Zudem müssten 2023 mehrere große Anschaffungen gestemmt werden, wie eine neue Sanitätsausrüstung und neue Funkgeräte. Möglich macht das ein guter Kassenabschluss. „Gut gewirtschaftet“ habe man, berichtete Vorstand André Paetow. Einziger Wermutstropfen: die begrenzten Wasserflächen in Leonberg. Denn wenn im Mai das Leobad öffnet, schließt das Hallenbad. Und nur dort findet das Gros der Schwimmkurse statt. „An Schwimmkursen besteht ein enormes Interesse“, berichtete die technische Ausbildungsleiterin Melanie Vierneisel.

100 Anfragen für 4 Plätze

Beim Anfängerschwimmen von der Wassergewöhnung bis zum Schwimmabzeichen „Seepferdchen“ sei der Andrang am größten. „Bei unserem letzten A1-Kurs gab es noch vier freie Plätze. Für diese vier Plätze hatten wir 100 Anfragen“, so Melanie Vierneisel. „Bei der Anmeldung, die online über die Website der DLRG Leonberg erfolgt, geht es derzeit nach der Freischaltung der Kurse tatsächlich um Millisekunden. Weil bereits nach wenigen Minuten alle Kurse voll sind“, verdeutlichte die Ausbildungsleiterin die angespannte Situation.

36 aktive Mitglieder kümmern sich ehrenamtlich um die Schwimmausbildung im großen und im kleinen Becken im Leonberger Hallenbad. Die Kapazität für die Anfänger, also zumeist Kinder ab dem fünften Lebensjahr, sei dabei durch das kleine Becken begrenzt. „Die Wasserfläche ist die Limitierung. Wir würden gerne mehr Kinder nehmen“, betonte Melanie Vierneisel. Lösungsansätze wurden diskutiert. Darunter der Vorschlag, das Hallenbad bis in die Sommerferien für Anfängerkurse offen zu halten. „Das wäre eine Möglichkeit, den Stau abzubauen“, gab Oliver Sauermann zu bedenken. Angekündigt wurde zudem, dass innerhalb des DLRG-Bezirks Glems-Schönbuch, zu dem die Ortsgruppe Leonberg gehört, eine bessere Vernetzung der einzelnen Ortsgruppen in Bezug auf die Auslastung freier Wasserflächen für Schwimmkurse vorangetrieben wird.

Etliche Erste-Hilfe-Kurse geplant

Viel Positives berichtete auch Kerstin Ziegler, die technische Leiterin Einsatz. So wurden 2022 im Leobad an zehn Tagen 417,5 Wachstunden von ehrenamtlichen Rettungswachgängern der Ortsgruppe Leonberg mit Unterstützung der Ortsgruppe Ditzingen geleistet. „Geplant hatten wir sogar 37 Wachtage. Wegen des Wetters waren es am Ende dann zehn“, berichtete Kerstin Ziegler. Für das aktuelle Jahr hat die DLRG Leonberg etliche Erste-Hilfe-Kurse geplant, darunter fünf für Vorschulkinder in Rutesheim.