Er hat auch in der Stuttgarter Porsche-Arena das Kommando: DJ Bobo beim Start seiner „Kaleido-Luna“ Tour in Rust. Foto: dpa

„Kaleido-Luna“ heißt die Show von DJ Bobo, die prickelt wie Party-Pop in einer Raumstation. In der einem Raumschiff nachempfundenen Kulisse ist mächtig was los.

Stuttgart - Wohin nur zuerst schauen? Vier Ebenen umfasst das Bühnenbild der „Kaleido-Luna“-Show, mit der DJ Bobo am Samstagabend die Porsche-Arena bespielt, dazu eine bühnenbreite Videowand plus zwei kleinere seitliche Satellitenscreens. Und auf allen Etagen und Bildschirmen dieser einem Raumschiff nachempfundenen Kulisse ist schwer was los: Leuchtdrohnen schweben unterm Bühnenhimmel, Flammenwerfer sorgen für meterhohe Feuersalven, dreidimensionale Computeranimationen flimmern über die Screens. Dazu jagt ein gutes Dutzend Tänzerinnen und Tänzer von einem Kostümwechsel zum nächsten, wirbelt temperamentvoll umher. Obwohl diese Kompanie – bis auf ein hübsches Ballett in digital gesteuerten Neonlicht-Raumanzügen – meist nicht über eine Mischung aus Aerobicstunde und Cheerleader-Performance hinaus kommt, bietet also auch die aktuelle Show des technikverliebten Schweizer Entertainers gewohnt viel fürs Auge und steht ganz im Zeichen seines großen Jugendtraums: die Menschen zu seiner Musik tanzen zu sehen.

Befeuert von afrikanischen Trommeln

Fünftausend Fans lassen diesen Traum am Samstagabend wahr werden, und knapp zweieinhalb Stunden lang spürt man: DJ Bobo ist erst glücklich, wenn seine Fans glücklich sind. Drei Begleitstimmen – am überzeugendsten: der ehemalige DSDS-Teilnehmer Jesse Ritch – leisten ihm vokalen Beistand, während ihr Chef gut dreißig Songs lang sein mit alpenländischem Akzent gefärbtes Sprechgesangsstakkato abfeuert. Dazu sorgen je ein Keyboarder, Schlagzeuger und Gitarrist für jenen breitwandigen Dancepop-Sound, von dem DJ Bobo seit Mitte der Neunzigerjahre keinen Millimeter abgewichen ist. Bedingungslos stürzt sich diese Musik auf die Eurodisco-Hits der 90er Jahre; auch wenn sich inzwischen ein bisschen Raggamuffin oder ein Schuss obligatorischer Latin-Pop in diesen Sound schleichen. Musikalisch am ergiebigsten: das von afrikanischem Trommelzauber befeuerte „Colors of The World“ – hier haben sowohl die omnipräsenten Hi-Energy-Keyboards von Thomas Gyger wie auch die bratzige Rockgitarre von Andreas Sigrist endlich einmal Sendepause. Alles zusammen: ein Hit-Feuerwerk von „Pray“ bis „Love is all around” und „There’s a Party“, das allemal für glückliche Gesichter sorgt.

Ein zweites Konzert in der Porsche-Arena gibt DJ Bobo heute, Sonntag, um 18 Uhr. Es sind noch Restkarten erhältlich.