Wegen der Corona-Pandemie müssen die Eigentümer auf die Entscheidung über eine Dividende warten. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Sie war bei den Eigentümern schon fest eingeplant. 259 Millionen Euro wollte die LBBW an Stadt, Land und Sparkassen ausschütten. Doch diese müssen auf das Geld warten. In welcher Höhe dann die Ausschüttung erfolgt, ist ungewiss.

Stuttgart - Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) will die Entscheidung über eine Dividende an ihre Eigentümer auf Herbst verschieben. Der Vorstand habe beschlossen, dies dem Land Baden-Württemberg, dem Sparkassenverband und der Stadt Stuttgart vorzuschlagen, teilt die größte deutsche Landesbank mit. Mit der Verschiebung folgt die LBBW einer Empfehlung der Europäischen Zentralbank an die Banken vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Eigentlich hatte der Vorstand geplant, den drei Eigentümern bei der Hauptversammlung im Mai eine Ausschüttung von 259 Millionen Euro nach 250 Millionen Euro im Vorjahr vorzuschlagen.

Finanzierungspartner für den Mittelstand

Der Präsident des baden-württembergischen Sparkassenverbands, Peter Schneider, bezeichnete die Empfehlung der EZB als „faktisches Ausschüttungs-Verbot“, macht aber deutlich, dass die Institute die Ausschüttung dann im Herbst erwarten. Als „Hauptfinanzierer der Wirtschaft in Baden-Württemberg werden die Sparkassen im Zuge der Krise auch selbst unter Druck kommen“. Die Sparkassen sind zudem noch durch die Rettung der LBBW in der Finanzkrise 2009 belastet. Schneider betont, die Institute hätten aus dieser Zeit noch Zins- und Tilgungsverpflichtungen, die bisher aus der Ausschüttung bedient worden seien.

Auch die Stadt Stuttgart geht davon aus, dass die Ausschüttung „nur verschoben ist und im Laufe des Jahres 2020 erfolgt“. Allein Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne) sagt: „Wir können damit ganz gut leben.“ Das Land sei sich der besonderen Rolle der LBBW als Finanzierungspartner für den Mittelstand sehr bewusst. „Wir sind froh, dass es die LBBW gibt“, betont Sitzmann.