Bis Dezember 2020 sollen die zwei Gebäude für etwas mehr als 3,9 Millionen Euro in neuem Glanz erstrahlen. Die Maßnahme ist aber noch nicht komplett finanziert. Foto: Archiv Lederer

Die Arbeiten am ehemaligen Schul- und ehemaligen Rathaus an der Ditzinger Straße sollen im Juni beginnen.

Stuttgart-Weilimdorf - Viele Jahre hat es gedauert, doch nun hat das Warten ein Ende. Im Juni soll die Generalsanierung des ehemaligen Rathauses sowie des einstigen Schulhauses an der Ditzinger 5 und 3 beginnen. Die Bauzeit soll 18 Monate betragen. Die Bürgermeister Michael Föll und Dirk Thürnau rechnen damit, dass die Arbeiten an den beiden Gebäuden im Dezember 2020 beendet sein werden.

Etwas mehr als 3,9 Millionen Euro wird die Sanierung kosten. Knapp 900 000 Euro sind noch nicht finanziert. Die Stadtverwaltung würde gerne die noch fehlenden Mittel „als Vorbelastung zum Doppelhaushalt 2020/2021“ anmelden. Der Gemeinderat wird darüber in seiner Sitzung am 14. März befinden. Wie die Mehrkosten seit dem Sanierungsbeschluss vom 19. Oktober 2016 entstanden sind, wird in einer Vorlage an den Gemeinderat beschrieben, die am morgigen Dienstag, 19. Februar, den Mitgliedern des Ausschusses für Umwelt und Technik vorgestellt wird. 356 000 Euro ist das Projekt teurer geworden, weil die Auflagen – vor allem durch die Denkmalschutzbehörde – höher sind, als zunächst vermutet. Mehr als 100 000 Euro sind zusätzlich notwendig, um die Schadstoffbelastungen zu entfernen, die bei Messungen und Untersuchungen gefunden wurden. 147 000 Euro entfallen auf den größeren Sanierungsumfang. Beispielsweise trat zwischenzeitlich Wasser in den Luftschutzkeller ein. „Deswegen müssen auch die schadhaften Abwasserleitungen im Außenbereich erneuert werden“, heißt es in der Vorlage. Hinzu kommen noch rund 284 000 Euro an Preissteigerungen, die seit dem Beschluss des Gemeinderats im Oktober 2016 und wohl bis zum Ende der Baumaßnahme im Dezember 2020 noch zusammenkommen werden.

Einen großen Saal für rund 250 Besucher wird es nicht geben

Geplant ist, dass das ehemalige Schulhaus nach der Sanierung vollständig von der Kindergruppe Regenbogen belegt wird. Momentan hat der Verein dort 126 Quadratmeter angemietet. Später sollen es 220 Quadratmeter Nutzfläche, 40 Quadratmeter bespielbare Flure sowie 54 Quadratmeter Verkehrs- und Fluchtwegeflächen sein. Im Dachgeschoss wird zusätzlich eine Abstellfläche von 86 Quadratmeter vorhanden sein, die bei Bedarf ausgebaut werden kann. Der Betrieb der Kindergruppe Regenbogen wird während der Bauzeit in den Gemsenweg 9 ausgelagert.

Das ehemalige Rathaus soll dagegen vorwiegend als Erweiterung für die Gemeinwesenräume Ditzinger Straße 7 genutzt werden. „Hierzu stehen nach der vorliegenden Planung circa 323 Quadratmeter reine Nutzfläche für Vereinsnutzungen, Sitzungs- und Ausstellungsräume zur Verfügung, die in der Nutzung weitgehend flexibel bleiben sollen“, heißt es in der Vorlage. Unter anderem soll das Heimatmuseum Schauräume bekommen. „Hierzu zählen die im Dachgeschoss vorhandenen Arrestzellen im Originalzustand, der Luftschutzraum im Untergeschoss und besondere Teile der Holzkonstruktion im Dachgeschoss.“ 86 Quadratmeter sind hierfür vorgesehen.

Trotz der umfangreichen Sanierungsmaßnahme wird allerdings in Weilimdorf ein weiterer zusätzlicher Bedarf an Gemeinflächen bestehen bleiben, da die Nachfrage nach Räumen im Stadtbezirk stark gestiegen ist. „Speziell die Zunahme von Senioren im Stadtteil fordert eine Vielfalt an Angeboten für unterschiedlichste Aktivitäten und somit eine Vielzahl an Räumlichkeiten“, schreiben Föll und Thürnau. Außerdem habe sich die Volkshochschule in Weilimdorf etabliert und benötige dringend zusätzliche Räume. „Auch die Fragebogen-Aktion unter den Mitgliedern des Vereins Weilimdorfer Bürger und Organisationen hat den Mangel an Räumen verschiedenster Größe deutlich gemacht und vor allem den Bedarf eines Saales für bis zu 250 Besucher noch mal eindeutig bestätigt“, ist in der Vorlage zu lesen. „Diese Anforderungen können allerdings in der Ditzinger Straße 5 nicht berücksichtigt werden.“