Der Rathausplatz in der Kernstadt ist relativ dunkel. Das soll sich ändern. Die Verwaltung hat die künftige Beleuchtung vorgestellt. Foto: factum/Archiv, Stadt Ditzingen

Mit einem Lichtkonzept will die Stadt mehrere Probleme rund um ihren zentralen Platz lösen. Aber es gibt auch Kritik.

Ditzingen - Die Bodenleuchten sind in die Jahre gekommen und oft kaputt, außerdem stehen die Lampenmasten regelmäßig im Weg, wenn die Marktbeschicker Woche für Woche Einzug auf dem Laien halten. Ganz zu schweigen davon, dass der zentrale Platz inzwischen in vielen Bereichen zu dunkel ist und sich die Stadt im Jahr ihres 50-jährigen Bestehens ohnehin herausputzen möchte. Aber all dies sind Gründe für die Ditzinger Stadträte, ihren zentralen Platz in ein neues Licht zu tauchen. Der Ausschuss für Technik und Umwelt hat sich damit in seiner jüngsten Sitzung befasst. Er genehmigte einhellig und außerplanmäßig 45 000 Euro für ein neues Beleuchtungskonzept. Es soll bis zum Weihnachtsmarkt installiert sein.

Die Stadt hatte dafür mit einem externen Büro kooperiert. Während der Stadtmarketingchef Guido Braun „sehr zufrieden“ ist mit dem beschlossenen Konzept, äußerte sich der CDU-Fraktionschef Rolf Feil kritisch. Man habe sich einst ein Konzept überlegt. „Ich weiß nicht, wieso man jetzt auf die Idee kommt, das Konzept zu zerbrechen“, ärgerte er sich.

An den Fassaden installiert

Anders als bisher werden die neuen Lichtquellen nämlich nicht auf dem Platz verteilt, sondern sind an der Fassade des – den Laien säumenden – Gebäudekomplexes installiert. „Die Beleuchtung des Platzes erfolgt ausschließlich über Wandstrahler, die am Rathaus angebracht werden“, heißt es in der Beratungsunterlage der Verwaltung. Sie seien aufgrund ihrer Positionierung auch eher noch vor Vandalismus geschützt als Mastleuchten. Zudem ist das Licht sowohl in Helligkeit und Farbton veränderbar, so dass es der – dem Anlass entsprechenden – Atmosphäre auf und rund um den Platz angeglichen werden kann: das eher weiche und warme Licht zur Weihnachtszeit, das nüchterne im Alltag.

Guido Braun, nicht nur Marketingchef, sondern auch Sprecher der Stadt, kann die Kritik Feils nicht nachvollziehen. „Sukzessive“ habe man an der Gestaltung gearbeitet, die Bodenleuchten etwa seien erst gar nicht installiert gewesen. Stets sei „nach schlanken, schnellen Lösungen“ gesucht worden, um die Situation auf dem Laien zu optimieren. Es sei richtig, das Thema nun grundsätzlich anzugehen. „Es tut ihm gut, wenn der Platz im guten Lichte steht.“

Sicherheit soll erhöht werden

Die Stadt hat sich des Themas freilich nicht nur aus Marketinggründen angenommen. Bei der vorhandenen Beleuchtung bleiben einige Durchgänge und Nischen dunkel, Flächen direkt an den Gebäuden im Verborgenen. Doch zunehmend hat die Stadt Schwierigkeiten mit Einzelpersonen und Gruppen, die sich dort aufhalten und in jüngerer Vergangenheit mit Einbrüchen in das Rathaus und die Bibliothek in Verbindung stehen sollen. Auch der Wichtel, der Gastronomiebetrieb, der sich direkt am Laien ansiedelte, hat dies offenbar nicht, wie von der Stadt erhofft, maßgeblich beeinflussen können. Verhältnismäßig dunkel ist zudem der Weg zur benachbarten Konstanzer Kirche sowie das Areal hinter dem Rathaus – sie sollen nun ebenfalls besser ausgeleuchtet werden.