Im Ditzinger Stadtteil Hirschlanden wird gebaut. Foto: Pascal Thiel

Das Regierungspräsidium weist zwar zwei Widersprüche gegen den Umbau der Hirschlander Heuglin-Schule zurück. Selbst aber moniert es auch etwas – den Brandschutz.

Ditzingen - Die Baugenehmigung ist nicht total versagt worden, aber verzögert hat sich die Erlaubnis für den Neubau auf dem Areal der Theodor-Heuglin-Schule im Ditzinger Stadtteil Hirschlanden doch. Das wurde im Ausschuss für Technik und Umwelt auf Nachfrage des Freien Wählers Horst Kirschner bekannt. Aus der früheren Werkrealschule soll eine Gemeinschaftsschule werden.

Der Bürgermeister Ulrich Bahmer bestätigte die Existenz zweier Widersprüche. Einer nimmt Bezug auf einen zu schmalen Feldweg, der andere auf die Staubentwicklung beim Abbruch der Gebäude. Die Stadt, selbst Baurechtsbehörde, darf nicht in eigener Sache entscheiden. Deshalb wurde das Regierungspräsidium (RP) Stuttgart involviert. Das RP bestätigt die Beteiligung an der Sache. Es habe inzwischen eine Teilbaugenehmigung erteilt. Diese umfasst „Erdarbeiten, den Baugrubenaushub und die Herstellung von Fundamenten und der Bodenplatte“. Einwendungen der Nachbarn, die in Zusammenhang mit diesen Baumaßnahmen stehen, seien „behandelt und zurückgewiesen“ worden.

Zu wenige Treppen

Das Regierungspräsidium selbst hatte wiederum Bedenken geäußert gegen das Brandschutzgutachten. Dieses werde derzeit unter anderem im Hinblick auf die Rettungswege geprüft, teilt die Aufsichtsbehörde der Ditzinger Verwaltung mit. „Sobald die Prüfung abgeschlossen ist und gegebenenfalls entsprechende Ergänzungen eingearbeitet sind, wird das Regierungspräsidium Stuttgart in der Sache eine zeitnahe Entscheidung treffen“, heißt es im RP.

Sollten zudem Nachbareinwendungen im Kontext mit der Gesamtbaumaßnahme stehen, würden diese behandelt, wenn über den Antrag insgesamt entschieden werde.

Laut der Ditzinger Stadtverwaltung hatte das RP zunächst unter anderem die geringe Anzahl von Treppen und die zu schmalen Fluchtbalkone moniert. Doch zwischenzeitlich kam wohl Bewegung in die Sache: „Das Regierungspräsidium hat mittlerweile eingesehen, dass am Brandschutzgutachten inhaltlich nichts auszusetzen ist“, heißt es im Ditzinger Rathaus. Gleichwohl seien noch Formalia zu klären.

Die Theodor-Heuglin-Schule im Ortsteil Hirschlanden, die einst auch als Grund- und Hauptschule firmierte, fungiert heute bereits als Gemeinschaftsschule. Doch die räumlichen Voraussetzungen für diese Bildungseinrichtung sind bisher zum Teil nur provisorisch geschaffen worden.

Veränderungen in der Planungsphase

Mit dem großräumigen Um- und Neubau wird allerdings nicht allein dem Wandel der Bildungseinrichtung zu der in Baden-Württemberg vergleichsweise jungen Schulform Rechnung getragen. Die Klassenzimmer waren sowohl im Hauptgebäude als auch in Pavillons untergebracht. Diese Nebengebäude waren seit Jahren sanierungsbedürftig. Sie zu modernisieren, war vom Gemeinderat lange im Grundsatz beschlossen, allein die Arbeiten wurden Jahr für Jahr geschoben, weil kleinere, kurzfristige Maßnahmen stets ausreichten. Statt dessen stellte der Gemeinderat das Geld für andere Aufgaben zur Verfügung.

Als dann die damals grün-rote Landesregierung die Gemeinschaftsschule einführte, wurde die Renovierung im Bestand umgewandelt in einen Umbau zur Gemeinschaftsschule. Damit einher ging aber auch der Bedarf an weiteren Räumen.