Im Frühjahr 2023 soll die neue Lernfabrik stehen. Foto: Trumpf

Das Ditzinger Hochtechnologie-Unternehmen investiert rund 15 Millionen Euro in den Neubau. Der Laserspezialist will künftig mehr Nachwuchskräfte ausbilden.

Ditzingen - Der Ditzinger Laserspezialist baut ein Bildungszentrum auf seinem Betriebsgelände. In dem dreistöckigen Gebäude wird Platz für deutlich mehr Auszubildende sein, als es bisher gibt.

In zwei Jahren soll das Gebäude seiner Bestimmung übergeben werden. Das Unternehmen investiert nach eigenen Angaben 14,5 Millionen Euro und forciert die Ausbildung eigener Nachwuchskräfte.

Ausbildung in Cybersicherheit

Insgesamt bildet Trumpf nach eigenen Angaben in 17 Berufen aus. Das Unternehmen setzt inzwischen verstärkt auf Ausbildungs- und Studiengänge im digitalen und im IT-Bereich, zum Beispiel in Cybersicherheit. „Im neuen Bildungszentrum sollen die Auszubildenden und dual Studierenden den Umgang mit Schlüsseltechnologien in einer eigenen kleinen Smart-Factory erlernen. Sie können dort vom ersten Lehrjahr mit digital vernetzten Maschinen, Lasern und 3-D-Druckern arbeiten“, sagt Marco Klein, der Leiter der Aus- und Weiterbildung im Unternehmen.

Im Vergleich zu heute werden zusätzlich mehr als 120 Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen. Derzeit bildet Trumpf 180 junge Menschen aus, 70 von ihnen haben dieses Jahr begonnen. 116 sollen es im folgenden sein. Trumpf hatte vor geraumer Zeit angekündigt, die Ausbildung angesichts des Fachkräftemangels stärken zu wollen.

„Gute Ausbildungsangebote sind ausschlaggebend, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, sagt der Personalgeschäftsführer Oliver Maassen. Das Bildungszentrum werde eine der modernsten Lehr- und Lernumgebungen in der Region sein, wirbt er. „Wir bekennen uns damit einmal mehr zu unserer sozialen Verantwortung als Unternehmen und zum Industrie- und Bildungsstandort Baden-Württemberg.“

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Das dreistöckige Gebäude entsteht auf den Flächen des bisherigen Schulungszentrums entlang der Schuckertstraße und wird eine große Veranstaltungsfläche für bis zu 400 Personen haben. Es soll zudem mit Seminarräumen, Werkstätten sowie Kreativ- und Kollaborationsbereichen ausgestattet werden. Letztere sollen die Zusammenarbeit vereinfachen.

Die Kooperation von Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen ist Bestandteil von Industrie 4.0, der digitalisierten industriellen Produktion. Entsprechend werden die Auszubildenden und dual Studierenden darauf vorbereitet: Sie lernen spartenübergreifend gemeinsam.

Anforderungen der Generation Z im Blick

Der Laserspezialist will sich mit seinem neuen Bildungszentrum nach eigenen Angaben aber auch weiter auf die Anforderungen der Generation Z einstellen. Für sie sei ein modernes Arbeitsumfeld ausschlaggebend bei der Wahl des Arbeitgebers. Das Gebäude in Holzbauweise mit Glasfassaden wurde – wie alle anderen neueren Betriebsstätten – vom Berliner Architektenbüro Barkow Leibinger entworfen.

Die Energieversorgung soll „zu großen Teilen“ über eine Fotovoltaikanlage und durch die Nutzung von Umweltwärme erfolgen. Außerdem setzen die Planer durch ökologische Holzbauweise auf nachwachsenden Rohstoff. Herzstück des sechseckigen Baus soll die Veranstaltungsfläche mit Freitreppe werden.

Bei der Planung des neuen Bildungszentrums am Stammsitz des Unternehmens hatten Auszubildende und dual Studierende mitgewirkt. Sie erstellten ein Konzept für Besprechungsräume, das Kollaboration und Kreativität erleichtern soll.