An den Ditzinger Schulen gibt es neun Vorbereitungsklassen, alle zugewiesen von den Behörden. Die Stadt will das nicht länger unkommentiert akzeptieren.
Es ist eine Bekanntgabe im Ditzinger Gemeinderat gewesen, die die Stadträte nicht – wie andere Bekanntgaben an diesem Abend – kommentarlos zu Kenntnis nahmen. Die Bekanntgabe „GR2024/035-6, Einrichtung einer Vorbereitungsklasse am Gymnasium in der Glemsaue“ provozierte zunächst bei Barbara Radtke, der schulpolitischen Sprecherin der CDU-Fraktion die Nachfrage bei der Verwaltung nach dem künftigen Umgang mit dem Thema.
Abitur ist nicht geplant
In der Bekanntgabe ging es um die Vorbereitungsklassen (VKL), im konkreten Fall am Gymnasium. Diese Vorbereitungsklassen richteten sich laut der Verwaltung an Schüler im Alter von 15 bis 17 Jahren. Sie bereiten die Jugendlichen auf die Berufsschule vor. Ziel dieses Unterrichts sei vor allem, dass die Schüler die deutsche Sprache erlernen.
In der Bekanntgabe hieß es nun, der Schulleiter des Gymnasiums habe die Verwaltung darüber informiert, „dass der Schule vom Regierungspräsidium Stuttgart mitgeteilt wurde, dass im kommenden Schuljahr an Gymnasium eine Vorbereitungsklasse (VKL) für ältere Schüler neu eingerichtet und untergebracht werden soll“. Eine Integration in das Gymnasium mit dem Ziel, das Abitur zu machen, sei nicht möglich, „da die Schüler dafür bereits zu alt sind“. Bis sie die Sprache gelernt hätten, „wäre die Oberstufe am Gymnasium bereits durchlaufen“.
Schüler dieses Alters würden laut der Stadt grundsätzlich an Berufsschulen in einem sogenannten „Vabo“ unterrichtet, in einem Vorqualifizierungsjahr für Arbeit und Beruf. Die Berufsschulen könnten allerdings die Aufgabe nicht mehr vollständig übernehmen. Deshalb seien die Schulbehörden auf die Gymnasien zugegangen, da dort auch Schüler entsprechenden Alters beschult würden. Der Schulträger, die Stadt, hat darauf grundsätzlich keinen Einfluss.
Der Unterricht wird in wöchentlich 18 Schulstunden erteilt, die Organisation obliegt der Schule. Die Schüler kommen aus verschiedenen Kommunen.
Ditzingen sei mit neun Vorbereitungsklassen „bereits überproportional im Verhältnis zur Anzahl der Einwohner in der Vergangenheit in Unterstützungsleistung gegangen“, legte die Verwaltung dar. „Daher wäre die Erwartung, dass weitere Klassen nicht einseitig angeordnet werden.“
Gespräch mit Schulbehörden soll folgen
Bisher gibt es neun VKL-Klassen im Ort: vier an der Theodor-Heuglin-Schule, zwei an der ehemaligen Wilhelmgrundschule, zwei an Realschule beziehungsweise Gymnasium, eine an der Grundschule Heimerdingen.
Die Verwaltung sicherte auf Nachfrage Radtkes zu, diesbezüglich bei den Schulbehörden vorstellig zu werden. Schließlich sei man angesichts der Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium „in einer Umbruchsituation“, was den Raumbedarf betreffe.