Wie funktioniert ein Defibrillator? Auch das soll gezeigt werden. Foto: dpa/Peter Kneffel

Das Wochenende steht in Ditzingen ganz im Zeichen des Kampfs gegen den Herztod. Bei der Einzelveranstaltung soll es nicht bleiben.

Was es im Rems-Murr-Kreis bereits gibt, soll jetzt auch im Landkreis Ludwigsburg etabliert werden: An einem Aktionstag sollen möglichst viele Menschen darüber informiert werden, wie sie im Notfall Leben retten können. „Ditzingen schockt! Wir sind Lebensretter“ heißt es daher am kommenden Sonntag, 2. April, in der Stadthalle.

Einfach vorbeikommen – das wünschen sich die Organisatoren von möglichst vielen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Organisatoren wollen aufklären, die Angst nehmen und informieren, auch darüber, wie ein Defibrillator anzuwenden ist. Was tun bei Herzinfarkt oder Herzstillstand? Das ist die Frage, die an diesem Tag beantwortet werden soll.

Was tun, wenn jede Sekunde zählt?

„Viele Menschen sind in dieser Situation überfordert und wissen nicht, wie sie helfen können. Dabei zählt hier jede Sekunde“, heißt es bei der Stadt Ditzingen. Sie tritt als Veranstalter dieses Tages auf. Laut Inka Jessen von der Ditzinger Stadtverwaltung ist in Besigheim bereits ähnliches geplant.

Ditzingen soll als „Kick-off-Veranstaltung einer kreisweiten Vereinsgründung“ fungieren. Die Schirmherrschaft hat der Ludwigsburger Landrat Dietmar Allgaier übernommen. Partner sind das RKH-Klinikum Ludwigsburg, die AOK Ludwigsburg-Rems-Murr, das Deutsche Rote Kreuz sowie die Kreisärzteschaft.

Im Rems-Murr-Kreis wurde dafür ein Verein gegründet, ähnliches soll nun im Nachbarlandkreis folgen. Der Verein wiederum soll künftig als Plattform dienen für Gruppen, Vereine und Organisationen, um dort zum Beispiel Fachleute zu bekommen für interne Schulungsveranstaltungen in Erster Hilfe, bei Herzinfarkt und Kreislaufstillstand.

Schnelles Handeln ist entscheidend

Die ersten Überlegungen dazu gehen bereits zurück auf die Zeit vor Corona, auf Kontakte zwischen dem in Ditzingen hausärztlich niedergelassenen Internisten Michael Munz und einem Fellbacher Medizinerkollegen. Auswertungen der Aktionen im Rems-Murr-Kreis hätten laut Munz ergeben, dass nach mehr als hundert Veranstaltungen die Rate erfolgreicher Wiederbelebungen deutlich gesteigert werden konnte. Letztlich gehe es darum, den Menschen die Scheu zu nehmen, falsch zu agieren – und im Zweifel gar nicht zu handeln. „Ich hoffe, dass viele kommen“, sagt Munz deshalb. „Bei einem Herzinfarkt oder Herzstillstand ist schnelles Handeln entscheidend. Mit dem Aktionstag bieten wir Informationen und Hilfestellungen für alle Bürgerinnen und Bürger, die im Ernstfall Leben retten können“, sagt Ditzingens Oberbürgermeister Michael Makurath.

Vor der Stadthalle wird auch die Rettungskette dargestellt. Sie zeigt, wer vom Notruf bis zur Hilfe beteiligt ist, unter anderem die ehrenamtlichen Helfer vor Ort. Gleichwohl wird nicht alles Simulation sein: Laut Munz verlegt der ASB an diesem Tag seine Rettungswache aus dem Industriegebiet in die Stadthalle.

Ein buntes Programm soll alle ansprechen

Vorträge
Begleitend werden in der Ditzinger Stadthalle Vorträge angeboten: 11.30 bis 12.30 Uhr: Vorträge zu Herzinfarkt, Laien-Reanimation und Defibrillation. Von 13.30 bis 14.30 Uhr sind im Gymnastiksaal Vorträge von Kardiologen nebst Fragestunde geplant.

Kinderprogramm
Von 11.30 bis 17.30 Uhr ist das Teddybären-Krankenhaus geöffnet: Kindern wird am Beispiel ihres Teddys die Angst vor dem Krankenhaus genommen. Um 12 Uhr und 13.30 Uhr ist das Theater „Lümmel – Tierische Freundschaft“ zu sehen.

Rahmenprogramm
Von 11.30 bis 17.00 Uhr werden Übungen zur Reanimation mit dem Defibrillator unter Anleitung des DRK und von Ärzten der Region angeboten. Rettungsfahrzeuge werden ausgestellt. Die Gesellschaft Titzo bewirtet die Gäste.