Der Fachausschuss des Ditzinger Gemeinderats gibt eine einmütige Empfehlung an den Rat ab.
Wie soll es im Ditzinger Ratskeller weitergehen? Die Räume sind seit 2022 ungenutzt, nachdem der damalige Pächter unerwartet die Gastwirtschaft aufgab. Die Abwicklung des Pachtverhältnisses mit der Stadt läuft laut der Stadt noch. Parallel dazu hat sich der Ausschuss für Finanzen, Kultur und Soziales am Montag mit einem Verwaltungsvorschlag befasst. Nachgedacht wird über die künftige Nutzung des Ratskellers.
Der Blick in die Vergangenheit zeige, dass man einen Gastronomiebetrieb im Ratskeller „nicht als Publikumsmagneten etablieren konnte“, sagte Oberbürgermeister Michael Makurath (parteilos) zu Beginn der Aussprache. Die Gründe dafür sieht er auch in der Lage begründet. Es sei „keine Eins-a-Lage“, es sei nicht vom Auto aus zu sehen und relativ klein: „Es ist das Untergeschoss eines Rathauses und kein Ratskeller.“
Räume für andere Nutzung freigeben?
Letztlich müsse der Gemeinderat entscheiden, ob man erneut in den Ratskeller als solchen investiere. Denn bei einem Pächterwechsel sei stets eine „erhebliche Investition in die Küche“ erforderlich. Makurath verwies auf einen Bericht des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga). Der hatte vorgerechnet, dass es sich beim Ditzinger Ratskeller mehr um „eine Liebhabertätigkeit“ handle, als um einen florierenden Wirtschaftsbetrieb.
Alternativ, so Makurath, könne man die Räume Vereinen, Gruppen oder der mobilen Jugendarbeit zur Verfügung stellen. „Da hätten wir eine große Nachfrage.“ Die Verwaltung neige zu dieser Empfehlung, „weil die gastronomische Zukunft nicht im Ratskeller stattfinden wird“.
Uneins in einem grundsätzlichen Detail
Fraktionsübergreifend waren sich die Räte einig, nicht länger an der Gastronomie festzuhalten. Vielmehr sollten die Räume anderweitig vermietet werden. Wie das im Detail aussehen wird, soll in einem Konzept dargestellt werden. Folgt der Gemeinderat am Dienstag der Empfehlung des Ausschusses – was angesichts der dortigen Einmütigkeit zu erwarten ist – wird die Verwaltung mit der Erstellung eines Nutzungskonzepts beauftragt.
In der Aussprache hob Ulrike Sautter (Grüne) hervor, dass die Erfahrung in den vergangenen Jahren gezeigt habe, dass der Ratskeller „keine Gaststätte für die Ewigkeit ist“. Sie begrüßte vor allem die Überlegung, die Räume für Festlichkeiten an die Bürger zu vermieten – „so etwas fehlt“. Barbara Radtke (CDU) konnte sich „nicht anfreunden mit der Verortung der mobilen Jugendarbeit“ in den Räumen, da sie diese unterwegs im Stadtgebiet wissen will. „Ich möchte, dass die Mitarbeiter rausgehen.“ Ihr Fraktionskollege Wolfgang Gommel bekräftigte dies. Für die Freien Wähler wollte Frank Hagenlocher zu diesem frühen Zeitpunkt nicht weiter auf die ersten Verwaltungsvorschläge eingehen. Er bat darum, „breit nach einer Nutzung zu schauen“. Und er fügte an: „Ich hoffe, dass auch noch andere dazukommen.“