Das Areal wird weiter stark verändern. Foto: Simon Granvill/e

Der Gemeinderat wird kommende Woche die rechtliche Grundlage schaffen für eine Bebauung wenig entfernt von der Autobahnanschlussstelle. Es ist der Beginn einer massiven städtebaulichen Veränderung.

Noch ist es nicht zu sehen, das neue Logistikzentrum des Landes, es ist noch nicht gebaut. Aber die Pläne sind gemacht. Das Gebäude wird deutlich höher, als das, was sich heute dort befindet. Dafür wird in den nächsten Jahren der Bestand weichen, der so marode ist, dass es, so heißt es, inzwischen auch schon mal reingeregnet hat. Es wird ein markanter Punkt in dem neu gestalteten Gewerbegebiet werden.

Logistikzentrum des Landes kommt

Die Stadt entwickle sich „dynamisch“, wie es der Oberbürgermeister Michael Makurath beim Neujahrsempfang formuliert hat. Das zeigt sich unter anderem am Gewerbegebiet, das massiv umgestaltet wird. Kommende Woche wird der Gemeinderat aller Voraussicht nach den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Gewerbegebiet Süd, Teil 5“ beschließen. Er wird damit die rechtlichen Voraussetzungen für die Bebauung eines kleinen Teilbereichs schaffen.

Konkret wird ein Gebäude in zweiter Reihe bei dem neuen Bäckereigebäude ermöglicht. Die Empfehlung des Ausschusses am Dienstag war bei einer Enthaltung deutlich.

Das gesamte Gebiet entlang der Siemensstraße wird in sechs Abschnitten umgestaltet. Die Modernisierung fußt auf einem übergeordneten Rahmenplan, den der Gemeinderat vor zehn Jahren beschlossen hatte. Den ersten Abschnitt hatte der Gemeinderat im Juli 2021 auf den Weg gebracht und so das neue Logistikzentrum ermöglicht.

Die wenig entfernt geplante Moschee, über deren Höhe die Bürger intensiv diskutiert hatten, wird in diesem Kontext nicht mehr auffallen. Davon jedenfalls ist der Oberbürgermeister Michael Makurath (parteilos) überzeugt. Der Rathauschef weist seit einiger Zeit immer wieder darauf hin, dass sich der Ort deutlich verändern wird. Sie wird mehr und mehr zu einer Stadt im Speckgürtel von Stuttgart, die mit dem einstigen Bauerndorf nichts gemein hat – auf die aber auch bereits die Umgestaltung des Bahnhofareals abgestimmt ist. Der Bahnhof ist noch nicht fertig, die Dimensionen dessen aber, was der Gemeinderat einst beschloss, sind seit langem erkennbar.

Die Autobahnpolizei kehrt zurück

Die Pläne für das Logistikzentrum selbst waren letztlich ein Kompromiss gewesen: einerseits zwischen der Platzverfügbarkeit und dem Wunsch, die Einrichtung und deren Mitarbeiter in der Stadt zu halten. Andererseits den Anforderungen des Landes an ein neues Logistikzentrum.

Die Stadt konnte aber nur bedingt bestimmen, hatte sie doch ein maßgebliches Interesse an einem Neubau. Sie war es schließlich, die den Abriss des Gebäudes forcierte, um die Siemensstraße ausbauen zu können. Das Ergebnis der Diskussion: Das Logistikzentrum wird an selber Stelle neu gebaut. Dort wird auch das örtliche Polizeirevier sein schon lange von allen Beteiligten als notwendig erachtetes neues Domizil erhalten. Zudem soll ein Außenstandort der Autobahnpolizei eingerichtet werden.

Die Autobahnpolizei war im Zuge der Polizeireform des Landes aus der Stadt nach Stuttgart-Vaihingen verlegt worden. Das hatte letztlich Konsequenzen zumindest auch auf das Sicherheitsgefühl der Bürger. Die Autobahnpolizei war schließlich auch in der Stadt präsent. Ganz abgesehen davon argumentierten die Befürworter eines Ditzinger Standorts stets, dass die Autobahnpolizei auf der A 81 rund um die Anschlussstelle Stuttgart-Feuerbach schneller präsent sei, als wenn sie nach einer Alarmierung erst aus Stuttgart-Vaihingen anfahren müsste.

Unabhängig von der Standortdiskussion um die Autobahnpolizei ist das Verkehrsaufkommen für die Stadt ein Grund für den Ausbau der Siemensstraße – und damit einhergehend die gesamte Umgestaltung in dem Bereich. Ditzingen ist wegen seiner unmittelbaren Lage an der A 81, der B 295 sowie den Landesstraßen nach Hirschlanden und Gerlingen an das regionale und übergeordnete Straßenverkehrsnetz angebunden. Die Hinführung zur Autobahn erfolgt über die Siemensstraße und im weiteren Verlauf über die Weilimdorfer Straße. „Die Leistungsfähigkeit der beiden Straßen ist zu den Spitzenzeiten nicht gegeben“, so die Verwaltung.