Der türkische Prediger Fethullah Gülen. Foto: dpa

Die EU fordert die Türkei dazu auf, „substanzielle“ Beweise gegen die Gülen-Bewegung vorzulegen. Ansonsten wird diese nicht als Terrororganisation eingestuft.

Ankara - Die Europäische Union (EU) stuft die Bewegung des in den USA lebenden türkischen Predigers Fethullah Gülen weiterhin nicht als Terrororganisation ein. Die Türkei müsse schon „substanzielle“ Beweise vorlegen, um die EU zu einer Änderung dieser Einschätzung zu bewegen, sagte der Anti-Terrorismus-Koordinator der Union, Gilles de Kerchove, in einem am Donnerstag veröffentlichten Gespräch der Nachrichtenagentur Reuters. Die Türkei wirft der Gülen-Bewegung vor, hinter dem gescheiterten Putsch des vergangenen Jahres zu stecken. Gülen hat die Vorwürfe zurückgewiesen.

Nach dem Putschversuch wurden in der Türkei 50.000 Menschen unter dem Verdacht festgenommen, Kontakte zur Gülen-Bewegung zu unterhalten. Rund 150.000 Menschen wurden entlassen oder wurden freigestellt. Einigen wurde vorgeworfen, einen Kurznachrichtendienst heruntergeladen zu haben, der von den Putschisten verwendet worden sei.