Der historische Littmann-Bau: Über die Frage, ob dort auch künftig große Oper gegeben wird, gibt es im Stuttgarter Rathaus und in der Öffentlichkeit unterschiedliche Ansichten. Foto: Heinz Heiss

Nach der CDU hat nun auch die SPD-Fraktion im Rathaus auf OB Fritz Kuhns (Grüne) Kritik an der wieder aufgeflammten Diskussion um den eventuellen Neubau einer Oper reagiert. Kuhn hatte sich verwundert darüber gezeigt, dass nach jahrelanger Arbeit an einem tragfähigen Sanierungskonzept nun wieder Alternativen geprüft werden sollen. Für die SPD ist das „Augen-zu-und-durch-Politik“.

Stuttgart - Nach der CDU-Fraktion hat nun auch die SPD im Rathaus die Kritik von OB Fritz Kuhn (Grüne) an der wieder aufgeflammten Debatte um Alternativen zur Sanierung der Staatsoper zurückgewiesen: „Der OB weiß aus den Sitzungen des Verwaltungsrats sehr genau, dass die kommunalen Vertreter mehrfach darauf gedrängt haben, nicht nur eine Option zu prüfen, sondern mindestens eine weitere“, so Fraktionschef Martin Körner. Da ein städtebaulicher Mehrwert bei der Sanierung bislang kaum sichtbar sei und da außerdem Mehrkosten von um die 100 Prozent drohten, sei die „Augen-zu-und-durch-Taktik“ des OB der falsche Weg. Körner kritisierte außerdem, es sei ein Unding, dass der OB keine eigenen, kultur- und städtebaulich ambitionierten Vorstellungen zur Zukunft des LBBW- Grundstücks Königstraße 1-3 entwickelt habe.

Bereits am Montag hatte CDU-Fraktionschef Alexander Kotz erklärt, der OB müsse einsehen, dass bei der Planung einer solch gewaltigen Investition auch Alternativen untersucht, bewertet und diskutiert werden müssten. Alles andere sei „Basta-Politik“. Kuhn wiederum hatte sich irritiert über entsprechende Anträge der Fraktionen gezeigt, nachdem man jahrelang an einem tragfähigen Konzept für die Sanierung der Oper gearbeitet habe.