Auf der Rückseite wirkt das Aalener Rathaus wie ein abgeschlossener Riegel. Foto: Stadt Aalen

Bei der Eröffnung vor 45 Jahren war das neue Rathaus für die Aalener der ganze Stolz. Doch schon kurz danach wurde der Betonkoloss als Panzerkreuzer verspottet. Was macht man heute mit den Hinterlassenschaften der 70er Jahre?

Aalen - Die Frau in dem kleinen Schuhladen in der Aalener Fußgängerzone hat eine klare Meinung. Das Rathaus sei ein hässliches Ungetüm, der Sichtbeton trist. „Wenigstens ein bisschen Farbe könnte es vertragen.“ Der Oberbürgermeister Thilo Rentschler (SPD) kennt solche Stimmen. „Es gibt Menschen, die das ganze Gebäude am liebsten in die Luft sprengen würden.“ Anders bekommt man den massiven Betonbau wohl auch nicht weg. Von 1973 bis 1975 ist er von dem Reutlinger Architekten Helmut Schaber auf einer Industriebrache am Rande der Aalener Altstadt erbaut worden. Brutalismus hieß der Baustil, also mit viel Beton, klaren Formen und scheinbar für die Ewigkeit. Jetzt kommt er in die Jahre, und es stellt sich die Frage: Wie soll es weitergehen?